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Politischer Kosmopolitismus - Verantwortung, Praktikabilität und Menschenrechte
Antragsteller
Dr. Henning Hahn
Fachliche Zuordnung
Praktische Philosophie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 206429714
Das systematische Anliegen meines Projekts besteht in der Ausarbeitung eines Ansatzes, den ich als politischen Kosmopolitismus bezeichne. Dieser Ansatz heißt „kosmopolitisch“, da er ein globales Gerechtigkeitsideal verteidigt; und er ist „politisch“, insofern er sich auf die Kritik bestehender politischer Verantwortlichkeiten konzentriert. Unter politischer Verantwortung verstehe ich die spezielle Verpflichtung politischer Funktionsträger gegenüber den Grundregeln des Zusammenlebens. Eine entsprechende Konzeption politischer Verantwortung werde ich in Auseinandersetzung mit Iris Marion Young entwickeln. Indem ich die Frage nach globaler Gerechtigkeit in die Rekonstruktion politischer Verantwortung gegenüber Menschenrechten übersetze, beanspruche ich, eine realpolitisch anschlussfähige und interkulturell rechtfertigbare Theorie globaler Gerechtigkeit vorzulegen. In dieser Absicht wird das Projekt an eine Reihe jüngster Theorieentwicklungen anknüpfen, und zwar... a) an die Reaktualisierung der Kategorie politischer Verantwortung (insbesondere nach Iris Marion Young), b) an unterschiedlich gelagerte Anstöße zur Ausarbeitung eines politischen Kosmopolitismus (etwa bei Seyla Benhabib, Rainer Forst, John Rawls oder Thomas Pogge), c) an die Rawls-kritische Debatte, wie das Verhältnis zwischen idealer und nichtidealer Theorie zu bestimmen ist (angestoßen u.a. von Amartya Sen und Raimund Geuss) und nicht zuletzt d) an die jüngste Prominenz politischer Menschenrechtskonzeptionen (vertreten durch Jürgen Habermas, John Rawls, Charles Beitz oder Joseph Raz). Das beantragte Forschungsstipendium soll mir die Fertigstellung eines längeren, insgesamt auf vier Jahre angelegten Projektes ermöglichen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Professor Dr. Thomas Pogge
