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Eine multimodale Musik-Trainingsstrategie zur Umkehr maladaptiver kortikaler Reorganisation bei chronischem Tinnitus

Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 206619499
 
Kernziel ist die Entwicklung sowie behaviorale und elektrophysiologische Evaluation eines individuell auf den einzelnen Patienten zugeschnittenen multimodalen Musiktrainings zur Behandlung destonalen Tinnitus. Als Trainingsreiz soll „Lieblingsmusik“ dienen, welche von den Patienten selbst (durch Klavierspielen) generiert wird. Die generierte Musik wird in Echtzeit gefiltert (u. A. Unterdrückung eines auf die individuelle Tinnitusfrequenz zentrierten Frequenzbandes) und während des Trainings über Kopfhörer angehört. Durch die individuell modifizierte Musik sollen der Tinnituswahrnehmung zugrunde liegende maladaptive kortikale Veränderungen teilweise bzw. vollständig umgekehrt werden, indem lokal (in einer an der Tinnituswahrnehmung beteiligten Region des Hörkortex) inhibitorische neuronale Netzwerke gestärkt werden. Aufgrund der Multimodalität (d.h. durch den simultanen Einbezug motorischer und verschiedener sensorischer Hirnareale), der zu erwartenden Motivation (Lieblingsmusik) sowie der zwangsläufig auf alle beteiligten Modalitäten fokussierten Aufmerksamkeit kann von maximaler Trainingseffektivität ausgegangen werden. Durch geeignete Vergleichsgruppen sollen die Rollen der Faktoren Multimodalität und Aufmerksamkeit näher beleuchtet werden. Nebenziele sind (i) die Analyse von mit auditorischen Phantomwahrnehmungen (tonaler Tinnitus, Zwicker-Ton) zusammenhängender spontaner kortikaler Aktivität, sowie die Untersuchung von (ii) Effekten von auf den Tinnitus fokussierter Aufmerksamkeit auf kortikale Aktivität mittels Magnetenzephalographie.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Japan
 
 

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