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Die Bombe als Option. Politische und wirtschaftliche Interessen am Aufbau einer kerntechnischen Infrastruktur in der Bundesrepublik 1954-63

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2011 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 207175104
 
Im vorgeschlagenen Projekt soll der Aufbau einer kerntechnischen Infrastruktur in der Bundesrepublik zwischen 1954 und 1963 untersucht werden. Aufgabe ist es, die Interessen maßgeblicher Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Militär zu analysieren. Im Fokus steht dabei die Frage, inwiefern der öffentlich von allen Beteiligten gelobte und schließlich auch geübte Verzicht auf die Herstellung deutscher Kernwaffen ursprünglich beabsichtigt war. Es soll untersucht werden, ob die Verzichtserklärungen nicht vielmehr dazu dienten, die tatsächlichen Wünsche der Protagonisten zu verhüllen, um im Hintergrund umso zielstrebiger auf die Schaffung einer Option auf nationale Kernwaffenproduktion hinarbeiten zu können. Die Motive der verschiedenen Akteursgruppen sind dabei gesondert zu beleuchten und die jeweils vorliegenden Interessenkonstellationen zu analysieren. Das Forschungsvorhaben konzentriert sich insbesondere auf die Errichtung der ersten Reaktoren im Kernforschungszentrum Karlsruhe, deren Wirkprinzip eine Weiterentwicklung der früheren deutschen Kriegsforschungen darstellte. Dabei wird die These vertreten, dass die Wahl der Reaktortechnologie (Schwerwasser- statt US-amerikanischem Leichtwasserprinzip) deutlich stärker als bisher angenommen von der Frage beeinflusst wurde, welcher Typ die größere Menge an waffenfähigem Plutonium zu produzieren in der Lage sei. Der Betrachtungszeitraum des vorgeschlagenen Projekts reicht von der Wiederaufnahme der kerntechnischen Forschungen 1954 bis zum Ende der Bevorzugung der Schwerwassertechnologie um 1963.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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