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Ignaz Günther im Kontext des europäischen Kunst-Transfers der Barock- und Rokokozeit
Antragsteller
Dr. Björn Statnik
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 207260676
Ignaz Günther ist zwar als einer der bedeutendsten Bildhauer des süddeutschen Rokoko anerkannt, doch fehlt bis heute eine umfassende Würdigung dieses vielseitig begabten und interessierten Künstlers. Zu einseitig untersuchte man bislang nur sein skulpturales Schaffen und sah ihn dabei allein in der bayerischen Bildhauer-Tradition. Den Verlust eines von ihm verfassten Kunst-Traktats wusste man nur zu bedauern. In einer methodisch vielschichtigen Herangehensweise muss Günther endlich im Kontext des europaweiten Kunstaustauschs des 17. und 18. Jahrhunderts betrachtet, die Fragestellung auf außer-bayerische Vorbilder sowie ihre Vermittlung ausgeweitet und seine Tätigkeit als Altar-Architekt erfasst werden. So ließe sich nicht nur die Bedeutung von Paul Egell und Johann Bernhard Fischer von Erlach für Günthers plastisches und altararchitektonisches Schaffen darlegen, oder aufzeigen, wie er über das Buch-Medium den römischen und französischen Hochbarock rezipierte. Anhand seiner teilweise rekonstruierbaren Bibliothek und mehrerer erhaltener Briefe, die quellenkritisch ausgewertet einen gewissen Ersatz für sein verlorenes Lehrwerk zu bieten vermögen, kann darüber hinaus auch sein kunsttheoretischer Bildungshorizont ermessen, seine eigenen Kunstvorstellungen erfasst und seine Vorgehensweise beim Entwurf eines Altar-Aufbaus aufgezeigt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
