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Von Prävention zu Preparedness - Eine kulturanthropologische Studie über die Globalisierung der Grippe

Antragstellerin Professorin Dr. Meike Wolf
Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 207335093
 
Das Projekt wird am Beispiel der Grippe untersuchen, wie sich die Globalisierung des Grippe-Virus’ und der damit einhergehenden Präventions- und Regulationsmaßnahmen auf die Alltagsrealität zweier europäischer Großstädte (exemplarisch: Frankfurt/M. und London) auswirkt. Ausgangspunkt der kulturanthropologischen Untersuchung ist die Annahme, dass wissenschaftlichem und biomedizinischem Wissen eine Schlüsselfunktion in allen Bereichen moderner Gesellschaften und moderner Lebensgestaltung zukommt. So ist davon auszugehen, dass das biomedizinische Deutungsmuster der Grippe – wie es sich in Konzepten von Ansteckung und Risiko, von Schutz, Impfung, Pandemieplänen oder dem hygienischen Händewaschen manifestiert– einen maßgeblichen Einfluss ausüben wird auf die Verfasstheit und Regulierung von städtischen Räumen, Mobilitäten und Akteuren.Zugleich lassen sich am Beispiel der Grippe Prozesse der Globalisierung von Experten, Wissensbeständen, Technologien und Normen beobachten, die einerseits an tradierte Konzepte von Hygiene, Risiko und Prävention anknüpfen, andererseits – so die These – neue soziale und kulturelle Bezüge und Ordnungsmusterhervorbringen. Auf der Basis eines ethnografischen Ansatzes, der auf teilnehmende Beobachtungen undqualitative Interviews zurückgreift, wird das Projekt hinterfragen, wie es im Rahmen soziotechnischer Prozesseder Prävention und Preparedness zu einem Wechselspiel zwischen menschlichen und nicht menschlichen Akteuren (dem Grippe-Virus) kommt, welche neue Formen des Wissens und der Regulierung hieraus erwachsen und was dies für das Alltagsleben in modernen Großstädten bedeutet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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