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Das Internet als Partnermarkt: Analysen der frühen Phasen des Kennenlernens auf Basis von Daten aus dem Online-Dating

Antragstellerin Professorin Dr. Sandra Buchholz, seit 10/2012
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 207499402
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ziel des Projekts „Das Internet als Partnermarkt“ war es, die frühen Phasen der Partnerwahl anhand von Daten aus dem Online-Dating zu untersuchen. Während die meisten Studien zur Partnerwahl am Ergebnis des Partnerwahlprozesses ansetzen, indem Ehen und nichteheliche Partnerschaften betrachtet werden, setzte sich dieses Projekt mit dem Prozess der Partnerwahl, angefangen bei den Vorbedingungen für die Aufnahme einer Interaktion bis zur Entstehung erster Interaktionen und deren Aufrechterhaltung, auseinander. Grundlage der Untersuchungen bildeten prozessproduzierte Daten zur Online-Partnersuche bestehend aus Profil- und Interaktionsdaten sowie zusätzlich über ein Online-Panel erhobene Befragungsdaten einer großen deutschen Online-Kontaktbörse. Besonderes Interesse galt dabei den Fragen, unter welchen Bedingungen und mit welchen Vorstellungen partnersuchende Akteure in einen Partnermarktkontext eintreten und welche Strategien zur Realisierung und Aufrechterhaltung von Kontakten sie damit verbunden einsetzen. Das Projekt hat dabei folgende Schwerpunkte gesetzt: (a) den methodologischen Schwerpunkt, verschiedene Datenarten aus dem neuartigen Kontext des Internets zu integrieren, (b) den theoretischen Schwerpunkt verschiedene soziologische Theorien zu Partnermärkten fruchtbar zu verknüpfen sowie (c) den substanziellen Schwerpunkt, die Präferenzen, Strategien und Kontaktmuster der Nutzer/innen auf deren Marktwert bzw. deren Ressourcenausstattung zurückzuführen. Insgesamt gelang es uns, basierend auf diesem Analysezugang, zahlreiche Befunde für die Partnermarktforschung zu generieren. So konnten wir zeigen, dass die Präferenzen der Nutzer/innen mit ihrer Ressourcenausstattung und geschlechtsspezifisch substantiell variieren. Weiterhin konnten wir zeigen, dass auch die Strategien, insbesondere in Hinblick auf Täuschungen nicht wie in den Kommunikationswissenschaften oft vermutet auf Eigenschaften des digitalen Mediums selbst zurückgeführt werden können, sondern vielmehr ein Ausdruck der Positionierung des Nutzer bzw. der Nutzerin innerhalb des Partnermarktes darstellen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2012): Elective Affinities 2.0? A Bourdieusian Approach to Couple Formation and the Methodology of E-Dating. In: RESET. Social Science Research on the Internet, 1 (1), S. 175-202
    Schmitz, Andreas
  • (2012): Identifying Artificial Actors in E- Dating – A Probabilistic Segmentation Based on Interactional Pattern Analysis. In: Gaul, Wolfgang; Geyer-Schulz, Andreas; Schmidt-Thieme, Lars & Kunze, Jonas (Hrsg.): Challenges at the Interface of Data Analysis, Computer Science and Optimization. Berlin/Heidelberg: Springer, S.319-330
    Schmitz, Andreas; Yanenko, Olga & Hebing, Marcel
  • (2013): Do Women Pick up lies before Men? The Association between Gender, Deception Patterns, and Detection Modes in Online Dating. In: Online Journal of Communication and Media Technologies, 3 (3), S. 52-73
    Schmitz, Andreas; Zillmann, Doreen & Blossfeld, Hans-Peter
  • (2013): Partnerwahl als Praxis reziproker Klassifikation. In Passoth, Jan- Hendrik & Wehner, Josef (Hrsg.): Quoten, Kurven und Profile. Zur Vermessung der sozialen Welt. Wiesbaden, S. 147-168
    Schmitz, Andreas
  • (2014): Online-Dating als Partnermarkt. Theoretische Charakteristik und methodologisches Potenzial. In: A. Häring et al. (Hrsg.): Der Partnermarkt und die Gelegenheiten des Kennenlernens, Wiesbaden: Springer, S. 111-136
    Schmitz, Andreas
  • (2014): Survey Topic and Unit Nonresponse – Evidence from an Online Survey on Mating. In: Quality & Quantity 48 (4): 2069-2088
    Zillmann, Doreen; Schmitz, Andreas; Skopek, Jan & Blossfeld, Hans-Peter
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s11135-013-9880-y)
  • (2014): Web Server Logs und Logfiles. In: Blasius, Jörg & Baur, Nina (Hrsg.): Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung. Wiesbaden: VS-Verlag, S. 847-854
    Schmitz, Andreas & Yanenko, Olga
  • (2014): Zur Nutzung webbasierter Prozessdaten für Nonresponse-Analysen. Das Beispiel einer Online- Befragung auf einer Dating-Plattform. In: Sammelband zum 36. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Vielfalt und Zusammenhalt" (CD-Rom)
    Zillmann, Doreen; Schmitz, Andreas & Blossfeld, Hans-Peter
 
 

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