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Explizite versus implizite Preisabsprachen im Oligopol - Evidenz aus Laborexperimenten

Subject Area Economic Theory
Term from 2011 to 2015
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 207519093
 
Final Report Year 2014

Final Report Abstract

Das DFG geförderte Projekt „Explizite versus implizite Preisabsprachen im Oligopol – Evidenz aus Laborexperimenten“ hat kartell-ähnliche explizite Preisabsprachen (im Englischen explicit collusion) mit stillschweigender Koordination (tacit oder implicit collusion) verglichen. Aus der Literatur war bekannt, dass explizite Vereinbarungen zu höheren Preisen im Experiment führen, also schädlich für die Konsumenten und gesamte Wohlfahrt sind. Nicht bekannt war, wie dieser kollusive Effekt mit der Marktstruktur (in diesem Fall: die Anzahl der Firmen) interagiert. Die Experimente konnten einen nicht-linearen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Firmen und dem Zugewinn der Kartellabsprachen zeigen. Es sind Märkte mit „mittlerer“ Konzentration, die den größten Anreiz haben, Kartelle zu gründen. Werden die Firmen im Labor vor die Wahl gestellt, dann werden in der Tat im Duopol weniger Kartelle gegründet als in Märkten mit vier Firmen. Das Projekt hat einen starken Anwendungsaspekt in der Kartellpolitik. Die aktuelle Kartellpolitik kann immer noch durch die Idee der strukturellen Kartellaufdeckung dominiert. Hier sollen Kartelle nach strukturellen Merkmalen wie Anzahl der Firmen, Konzentration, Symmetrie, Homogenität der Produkte etc. Branchen identifiziert werden, die besonders anfällig für Kartelle sind. Die Erfolge dieser Politik der strukturellen Kartellaufdeckung sind jedoch bescheiden. Ein möglicher Grund für den ausbleibenden Erfolg könnte sein, dass nicht strukturelle Parameter wenig über den zusätzlichen Gewinn aus der Kartellierung besagen. Die hier vorgelegten Experimente hingegen analysieren diesen zusätzlichen Gewinn und kommen zu anderen Ergebnissen. Der Anwendungsbezug des Projekts wird durch einen Vortrag an Antitrust Division des US Department of Justice und durch die Publikation „Sind konzentrierte Märkte häufiger kartelliert?“ im DICE Policy Brief deutlich, das sich an Anwender in der Wettbewerbspolitik wendet. Siehe: http://www.dice.hhu.de/fileadmin/redaktion/Fakultaeten/Wirtschaftswissenschaftliche_Fakultaet/DICE/ Serviceseiten_DICE/DICE_policy-brief_Web_ES.pdf

Publications

  • Explicit vs. Tacit Collusion – The Impact of Communication in Oligopoly Experiments, European Economic Review, 56(8), 2012, S. 1759-1772
    Hans-Theo Normann, Miguel A. Fonseca
  • Endogenous Cartel Formation: Experimental Evidence. Economics Letters, Volume 125, Issue 2, November 2014, Pages 223-225
    Hans-Theo Normann, Miguel A. Fonseca
    (See online at https://doi.org/10.1016/j.econlet.2014.09.014)
 
 

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