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Publizistik als Handelsware. Transregionale Märkte, Räume und Netzwerke im frühzeitlichen Europa (1750-1800)
Antragsteller
Professor Dr. Daniel Bellingradt
Fachliche Zuordnung
Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 207734466
Im Fokus des Projekts stehen die historischen Märkte für den Handel mit Publizistik im frühneuzeitlichen Europa, welche einer wirtschaftshistorischen Analyse unterzogen werden. Die lukrativen Handelsgeschäfte mit publizistischen Waren sollen erstmals als Zusammenhang von Herstellung und Vertrieb interpretiert werden. Ausgehend von den darzustellenden Praktiken des Handels stehen die beteiligten, ökonomisch motivierten, Personennetzwerke im Mittelpunkt, die durch ihre Interaktionen transregionale Märkte etablierten und dabei unterschiedliche Räume prägten sowie nutzten. Um die Handlungen der Akteure historiographisch sichtbar zu machen, arbeitet dieses Projekt mit einem mikrohistorischen Ansatz, der einzelne Personen und -netzwerke exemplarisch analysiert. Zugleich ist konzeptionell die Handelsware „Publizistik“ differenzierter im Fokus als dies bisher der Fall war: eine umfassende Berücksichtigung der zeitgenössisch gehandelten publizistischen Produkte orientiert sich am lukrativen Alltag des Handels mit Publizistik, der nicht auf „Buchhandel“ zu begrenzen ist, sondern auch die Masse an Klein- und Kleinstdrucken berücksichtigt. In Überwindung der bisherigen nationalstaatlich gebundenen Forschungstraditionen zum „Buchhandel“ in Europa werden die Analysen in drei exponierten Handelsstädten durchgeführt (London, Amsterdam, Hamburg), die sowohl eine ortsansässige Produktion von Publizistik vorwiesen als auch den Vertrieb der papierenen Waren in Europa maßgeblich mitprägten. Das Zeitfenster der Analyse ist auf die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts ausgerichtet, da in diesen Jahrzehnten der Handelsorganisation mit Publizistik eine Transformationsphase hin zu einer erhöhten Effizienz und Frequenz vermutet wird.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen