Detailseite
Projekt Druckansicht

Röntgendiffraktometer mit Micro-Source und Flächendetektor

Fachliche Zuordnung Molekülchemie
Förderung Förderung in 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 208167569
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Röntgen-Diffraktometer wurde von diversen Arbeitsgruppen der Chemie und Pharmazie an der Heinrich-Heine-Universität genutzt. Demzufolge ist die Art der Forschungsinteressen auch weit gestreut. In der Anorganischen Chemie und Strukturchemie (AK C. Janiak) wurden Messungen mit dem Diffraktometer u.a. für Einkristall-Strukturanalysen von Koordinationspolymeren und Metall-organischen Gerüstverbindungen (MOFs), inklusiver einer erstmaligen Elektronendichte-Bestimmung an einem aktivierten MOF (ZIF-8) eingesetzt. Im AK W. Frank wurden Messungen für Einkristall-Strukturanalysen von Tetraphospheten und vorbereitende Messungen zur experimentellen Ladungsdichtebestimmung an einem ausgewählten Vertreter dieser Substanzklasse durchgeführt und Untersuchungen an ultradünnen Kristallen von kristallisierten Amphiphilen vorgenommen, insbesondere an chiralen Selektoren für die festphasengestützte Enantiomerentrennung und an Kalkseifen. Der AK C. Ganter beschäftigt sich mit der Bestimmung der Ligandeigenschaften von N-heterocyclischen Carbenen (NHCs). Hierzu ist die Korrelation von Strukturdaten mit spektroskopischen Parametern essentiell. Über Routinemessungen hinaus wurden auch Elektronendichte-Bestimmungen an NHC-Selen- Derivaten durchgeführt. Dr. Guido J. Reiss beschäftigt sich mit der Synthese und Strukturchemie von Festkörpern deren Strukturen durch intermolekulare Wasserstoffbrückenbindungen und Halogenbindungen geprägt sind. Ein besonderer methodischer Schwerpunkt ist dabei die strukturchemisch sinnvolle Behandlung von Pseudosymmetrieproblemen. In der Organischen und Makromolekularen Chemie (AK T.J.J. Müller, Forschungsgebiet: heterocyclische funktionale pi-Systeme) wurden nichtkonjugierte Donor-Acceptor-Systeme synthetisiert und ein Modellsystem, das photoinduzierten Elektronentransfer zu einem ladungsgetrennten Zustand eingeht, wurde durch eine Einkristallstrukturanalyse in seiner im Kristall vorliegenden Vorzugskonformation charakterisiert, die auch ausgezeichnet mit DFT-Rechnungen in der Gasphase korreliert. Diese Ergebnisse sind bereits publiziert worden. Weitere 6 Kristallstrukturanalysen von funktionalen π-Systemen (Luminophore, Solarzellenfarbstoffe), die sowohl die Konstitution als auch die Selbstorganisation im Festkörper schlüssig erklären, werden Eingang im Manuskripte finden, die derzeit in Vorbereitung sind. In den Pharmazeutischen Chemie (AK T. Kurz/F.K. Hansen) wurde in Zusammenarbeit mit dem AK C. Janiak das Faltungsverhalten von α-Aminoxy Peptoiden untersucht. Für den AK P. Proksch ist im Rahmen der Identifizierung und strukturellen Aufklärung von Naturstoffen aus Quellen wie endophytischen Pilzen, Schwämmen, Korallen, marinen Invertebraten und Pflanzen die Ermittlung der absoluten Konfiguration neuer sowie bereits bekannter Verbindungen essentiell. Hierfür ist Kristallographie die am besten geeignete Methode. Die Anschaffung dieses Geräts ermöglichte es uns, neue und seltene Naturstoffe zu identifizieren, was ohne dieses Gerät nicht möglich gewesen wäre.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung