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Potentiale der Polyphonie im frühen Minnesang. Eine Neuperspektivierung

Fachliche Zuordnung Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 208202192
 
Das Projekt stellt sich die Aufgabe, mit dem frühesten und frühen Minnesang die Anfänge deutschsprachigen lyrischen Sprechens in ihrer kulturellen Dynamik neu zu perspektivieren. Grundlegend für die Neuperspektivierung ist der Ansatz, das Paradigma der Vielfalt, der Polyphonie und Diversität stärker als zuvor als Interpretament für den Beginn deutschsprachigen Minnesangs geltend zu machen. Conditio sine qua non ist hierfür zum einen, den frühen Minnesang entschieden aus der Fluchtlinie der Hohen Minne und der sie vertretenden Minnekanzone herauszunehmen, zum anderen, die bisher vorherrschenden Analysekategorien der ,Form’ und der ,Liebeskonzeption’ zu ergänzen bzw. abzulösen durch ein erweitertes Kategorienspektrum. Ziel des vorliegenden Projekts ist es somit, (1) ein Kategoriennetz zu entwerfen, das genauer und verbindlicher als zuvor die spezifischen Eigenheiten der Anfänge des Minnesangs jenseits einer Entwicklungslogik auf die Hohe Minne hin beschreibbar macht, (2) den frühesten und frühen Minnesang als dynamisches und spannungsreiches Experimentierfeld der Auseinandersetzung extrem divergenter – paralleler, interferierender oder konfligierender– Kulturmuster in den Blick zu rücken, (3) einen Beitrag zu leisten zur kulturhistorisch übergreifenden Frage, inwiefern ,Pluralität’ nicht nur als Faktor kultureller Ausdifferenzierung etablierter Traditionen, sondern ebenso als maßgeblich stimulierendes Potential junger Kulturen am Beginn von Traditionsbildungen in Anschlag zu bringen ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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