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Zeitaufgelöste Distorsionsprodukt-otoakustische Emissionen
Antragsteller
Dr.-Ing. Ernst Dalhoff
Fachliche Zuordnung
Automatisierungstechnik, Mechatronik, Regelungssysteme, Intelligente Technische Systeme, Robotik
Medizinische Physik, Biomedizinische Technik
Medizinische Physik, Biomedizinische Technik
Förderung
Förderung von 2011 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 209020563
In audiologischen Diagnostik besteht ein Bedarf für ein objektives, sensitives und spezifisches Verfahren zur quantitativen Erfassung von Innenohrfunktionsstörungen. Mit der Schätzung der Hörschwelle mittels extrapolierter Wachstumsfunktionen der Distorsionsprodukte otoakustischer Emissionen (DPOAE) besteht bereits eine solche Methode. Aufgrund der Interaktion zwischen den an zwei verschiedenen Cochleaorten auftretenden DPOAE-Quellen weisen die DPOAE jedoch eine Feinstruktur auf, die bei den gegenwärtig angewendeten Verfahren zur Schwellenbestimmung zu Fehlern führen. In der Forschung diskutierte Verfahren zur Unterdrückung der Feinstruktur sind entweder zu zeitintensiv, um Eingang in die klinische Praxis zu finden, oder sie sind für die Vermessung einer Wachstumsfunktion ungeeignet und damit für die Schwellenschätzung nicht anwendbar.Gepulste DPOAE bieten die Möglichkeit zur Unterdrückung der Feinstruktur innerhalb akzeptabler Messzeiten. Daher soll die Methode der gepulsten DPOAE hinsichtlich ihres klinischen Einsatzes weiterentwickelt werden. Es ist zu erwarten, dass bei Anwendung dieser Methode die Bestimmung des Innenohrzustandes mit deutlich geringerer Fehlerbreite erzielt werden kann. Dies ist von grundlagenwissenschaftlichem Interesse, da beim Menschen die Untersuchung des metabolisch versorgten cochleären Verstärkers mit den in Tierexperimenten angewandten, invasiven Verfahren nicht möglich ist. Darüber hinaus eröffnet eine praktikable Methode, die Genauigkeit von nichtinvasiven Schätzungen der Innenohrfunktion erheblich zu steigern, neue Perspektiven in der Diagnostik und Therapie von Erwachsenen, insbesondere aber auch von Kindern und Neugeborenen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Anthony William Gummer