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Mikroskopische Begründung makroskopischer Thermalisierung und Irreversibilität

Fachliche Zuordnung Statistische Physik, Nichtlineare Dynamik, Komplexe Systeme, Weiche und fluide Materie, Biologische Physik
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 209132491
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In einem isolierten Vielteilchensystem ist das Verhalten jedes einzelnen Freiheitsgrades im generischen Fall chaotisch, d.h. praktisch unvorhersehbar. Insbesondere strebt die mikroskopische Dynamik für große Zeiten nicht gegen einen wie auch immer gearteten stationären Zustand. Im Gegensatz dazu zeigt das Vielteilchensystem als Ganzes eine zuverlässig vorhersagbare und oft erstaunlich einfache Relaxationsdynamik gegen einen anscheinend praktisch perfekt stationären Gleichgewichtszustand. In diesem Projekt ging es darum, einige Teilaspekte dieser seit uber 100 Jahren intensiv untersuchten, aber noch immer nicht befriedigend gelösten Antinomie der theoretischen Physik besser zu verstehen. Ein erstes Resultat besteht in der Identifizierung von geeigneten, möglichst schwachen bzw. “realistischen” Annahmen über den anfänglichen Nichtgleichgewichtszustand, die an sich reversible mikroskopische Dynamik (d.h. die Hamilton-Funktion für klassische bzw. den Hamilton-Operator für quantenmechanische Systeme) und die experimentell messbaren Beobachtungsgrößen, unter denen wir zeigen können, dass für die überwältigende Mehrzahl aller genügend späten Zeitpunkte keine experimentell auflösbaren Unterschiede zu einem stationären Verhalten mehr messbar sind. In einem nächsten Schritt ist es gelungen, nicht nur dieses Langzeitverhalten selbst, sondern auch den gesamten zeitlichen Relaxationsprozess für eine große Klasse realistischer Modellsysteme mittels analytischer Methoden in sehr guter Approximation quantitativ zu beschreiben, und damit auch experimentell gemessene Daten zu erklären.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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