Detailseite
Projekt Druckansicht

Towards a typology of human impersonal pronouns

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 209217119
 
Menschlich-unpersönliche Pronomen wie frz. on und dtsch. man (z.B. Man lebt nur einmal, On ne vit qu 'une fois) stellen die deskriptive Linguistik ebenso wie moderne syntaktische und semantische Theorien vor nichttriviale Herausforderungen. Sie generalisieren über (Mengen von) menschlichen Individuen, wobei die Argumentstelle, die sie füllen, gewissermaßen ,ausgeblendet' wird. Dadurch haben sie einen ähnlichen Effekt wie bestimmte diathetische Operationen, z.B. unpersönliche Passiva (dtsch. Es wurde getanzt) und unpersönliche Medium-Konstruktionen (span. Se habia espanol). Manche Typen unpersönlicher Pronomen können - unter bestimmten Umständen - auch ähnlich interpretiert werden wie Indefinitpronomen des Typs frz. quelqu'un und dtsch. jemand, von denen sie sich allerdings systematisch in ihren semantischen und syntaktischen Eigenschaften unterscheiden.In diesem Projekt werden die syntaktischen und semantischen Eigenschaften von menschlich-unpersönlichen Pronomen wie frz. on, dtsch. man und engl, one untersucht und mit unpersönlichen Verwendungen persönlicher Pronomen z.B. der zweiten Person Singular (tu/du/you) und der dritten Person Plural (ils/sie/they) verglichen. Auf Grundlage einer Stichprobe von vierzig europäischen und zwanzig außereuropäischen Sprachen wird eine Typologie der menschlich-unpersönlichen Pronomen entwickelt. Dabei wird die Absicht verfolgt. Generalisierungen über die Muster und Grenzen der Variation in diesem Bereich zu formulieren. Die in dem Projekt erhobenen Daten werden in einer im Internet frei zugänglichen Datenbank veröffentlicht. Aus semantischer Sicht liegt ein Schwerpunkt auf der Interaktion zwischen unpersönlichen Konstruktionen und dem Satzkontext (z.B. assertiv vs. nicht-assertiv, generisch vs. episodisch). Aus syntaktischer Sicht stehen die Bindungseigenschaften und das Kongruenzverhalten menschlich-unpersönlicher Pronomen im Vordergrund.In dem Projekt werden übereinzelsprachliche Forschung und detaillierte semantische und syntaktische Untersuchungen miteinander verbunden, um die Lücke zwischen methodisch angemessener Empirie und moderner Theoriebildung auf dem Gebiet der unpersönlichen Pronomen zu schließen. Ein weiteres, allgemeineres Ziel des Projektes besteht darin, die Interaktion zwischen lexikalisch und grammatisch kodierter Information einerseits, und vom Kontext beigetragener Information andererseits zu untersuchen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung