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The impact of division and reunification on the economic geography of Germany

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 20929402
 
Eine zentrale Idee der theoretischen Literatur zur Neuen Ökonomischen Geographie ist, dass es multiple Gleichgewichte in der Standortwahl von Industrien geben kann. Die räumliche Verteilung ökonomischer Aktivität wird in solchen Modellen nicht eindeutig durch fundamentale Faktoren bestimmt, sondern hängt wesentlich von historischen Zufällen ab. Ursächlich hierfür ist, dass durch versunkene Kosten und Agglomerationskräfte auch sehr geringe anfängliche Vorteile einer Region über die Zeit verstärkt und stabilisiert werden können. Trotz der großen Bedeutung multipler Gleichgewichte in der theoretischen Literatur, gehen bisher nur sehr wenige Untersuchungen der Frage nach, ob es sich hierbei um ein empirisch relevantes Phänomen handelt. In diesem Projekt werden wir deutsche Daten benutzen, um die empirische Bedeutung von multiplen Gleichgewichten in der Standortwahl von Industrien zu untersuchen.Deutschland eignet sich hervorragend für eine solche Untersuchung, da wir die Kombination von Deutschlands Teilung nach dem Zweiten Weltkrieg und der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland ausnutzen können. Wenn die Verteilung der ökonomischen Aktivität durch fundamentale Daten bestimmt ist, sollten die Auswirkungen der Teilung vorübergehend sein und die Verteilung von Industrien sollte sich nach der Wiedervereinigung wieder dem Gleichgewicht vor dem Zweiten Weltkrieg annähern. Sind jedoch versunkene Kosten und Agglomerationskräfte bedeutend, besteht die Möglichkeit, dass die Teilung in einer dauerhaften Verschiebung der ökonomischen Aktivität zwischen verschiedenen Gleichgewichten resultiert. Der erste Schwerpunkt unseres Projektes besteht darin, solche Industrien über die Zeit zu verfolgen bei denen versunkene Kosten und Agglomerationskräfte besonders wichtig sind. Der zweite Schwerpunkt unseres Projekts ist eine Untersuchung der Auswirkungen von Teilung und Wiedervereinigung auf Berlin, wo eine Fülle von sehr detaillierten historischen Daten vorliegt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien
Beteiligte Person Professor Dr. Stephan Redding
 
 

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