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Verteilung attentionaler Ressourcen vor Augen- und Handbewegungen

Antragsteller Dr. Donatas Jonikaitis
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 209394382
 
Unsere Vorarbeiten haben gezeigt, dass die Planung zielgerichteter Blick- und Zeigebewegungen mit einer Verlagerung visueller Aufmerksamkeit zu den Bewegungszielen einhergeht. Unsere neueren Befunde legen zudem nahe, dass die Zielselektion bei gleichzeitigen Auge- und Handbewegungen von weitgehend unabhängigen Mechanismen für Auge und Hand geleistet wird. Wir konnten zeigen, dass die Planung von Blickbewegungen auch eine lokale attentionale Suppression beinhalten kann, sowie mit einem „remapping“ der Aufmerksamkeit vor Sakkaden einhergeht. Diese Ergebnisse weisen zusammen mit neurophysiologischen Befunden darauf hin, dass unabhängige attentionale Signale in einer effektor-unspezifischen “Prioritätskarte” kombiniert werden, deren Aktivität die behaviorale Relevanz von Objekten zu jedem Zeitpunkt repräsentiert.Das vorliegende Projekt soll nun aufklären, in welcher Weise die verschiedenen Aufmerksamkeitssignale integriert werden, und welche neuronalen Strukturen beteiligt sind. Hierzu sind drei Untersuchungsbereiche vorgesehen, die sowohl reine Verhaltensexperimente als auch Untersuchungen mit TMS und EEG beinhalten. In einem ersten Bereich (Part A) soll untersucht werden, welche Rolle frontale und parietale Areale bei Aufmerksamkeitsverschiebungen bzw. bei der Planung von Hand- und Zeigebewegungen haben, und wie intentionale Aufmerksamkeitsverschiebungen mit diesen handlungsbezogenen Signalen interagieren. Der zweite Bereich (Part B) untersucht die Eigenschaften der attentionalen Suppression zu „verbotenen“ Zielen. Der dritte Bereich (Part C) untersucht, ob das von uns gefundene antizipatorische „remapping“ von Aufmerksamkeit vor sakkadischen Blickbewegungen auch Handbewegungsziele betrifft, und ob es auch bei unwillkürlichen Sakkaden auftritt. Insgesamt erwarten wir, dass das Projekt wesentlich zu einem umfassenden Verständnis von Aufmerksamkeitsprozessen im Kontext von Handlungsplanung beitragen wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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