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Spätbabylonische mathematische Astronomie
Antragsteller
Professor Dr. Konrad Volk
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 20967937
Aus Babylon und Uruk, den zwei wichtigsten mesopotamischen Zentren wissenschaftlicher Aktivität in der spätbabylonischen Zeit (500 vC ¿ 100 AD), sind etwa 130 astronomische Prozedurtexte bekannt. Diese in babylonischer Keilschrift verfassten Tontafeln enthalten Rechenregeln für die Anfertigung astronomischer Tabellen für Mond und Planeten. Das geplante interdisziplinäre Forschungsvorhaben soll dazu dienen, Prozedurtexte aus philologischen, astronomischen und wissenschaftstheoretischen Blickwinkeln mit modernen Analysemethoden zu untersuchen. Ergänzend sollen auch die etwa 250 überlieferten tabellarischen Texte philologisch überarbeitet werden. Integraler Bestandteil des Vorhabens ist die kritische Edition aller einschlägigen unpublizierten Texte und Fragmente. Die Prozedurtexte sollen terminologisch untersucht und eine Typologie nach inhaltlichen und formalen Kriterien entwickelt werden. Darüber hinaus soll das technische Verständnis der babylonischen Astronomie vertieft werden. Wissenschaftstheoretische Aspekte wie Mathematisierung, Abstrahierung und Theoriebildung sollen erarbeitet werden. Schließlich sollen astronomische Prozedurtexte und tabellarische Texte als Produkt einer Berufsgruppe in ihrem Kontext erfasst und deren Verwandtschaft zu anderen Textgattungen der mesopotamischen Wissenskultur näher bestimmt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen