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Oberflächennahe geomorphologische Hangprozesse in Lockergesteinen proglazialer Systeme der Alpen und ihre Veränderungen unter den Bedingungen eines schnellen Wandels der Kryosphäre

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2011 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 209752370
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Teilprojekt 1 des Paketprojektes PROSA beschäftigte sich in Kooperation mit den anderen Teilprojekten in der 3. Antragsphase in erster Linie mit der Quantifizierung, der Analyse und der Modellierung von geomorphologischen Prozessen auf Lockermaterialhängen im proglazialen Raum, wobei die Aufnahmen und Analysen aus den ersten beiden Projektphasen weitergeführt wurden. Im Zentrum der Arbeiten im Gelände standen Aufnahmen mit terrestrischen Laserscanning, sowie Erhebung von airborne Laserscanning Daten. Für die Auswertung der Daten wurden die in Projektphase 1 und 2 weiterentwickelten Verfahren (Workflows) angewendet. Hauptziele des Teilprojektes war am Ende des Projektes die Lieferung von Sedimentbilanzen für Lockermaterialhänge als integraler Bestandteil der Gesamtbilanz des untersuchten Einzugsgebietes Kaunertal. Neben der Gesamtbilanz war eine Analyse der Prozessdynamik auf den Hängen (Detektion von Einzelprozessen, Analyse des Prozesszusammenspiels, saisonale Prozessdynamik). Analysen der Erosionsdynamik auf den Hängen haben gezeigt, dass deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Jahreszeiten (hauptsächlich Winter zu Sommer) bestehen. Während das Erosionsverhalten in den Wintermonaten (Oktober und November, sowie April bis Juni) maßgeblich durch Rutschungen, Frostwechselprozesse und Erosion durch Schneegleiten/Schneekriechen gesteuert wird, tragen in den Sommermonaten (Juli bis September) hauptsächlich hangaquatische Prozesse und Murgänge zum Abtrag bei. Eine weitere prozessscharfe Analyse der Abtragsdynamik in den einzelnen Jahreszeiten war durch das gewählte Untersuchungsdesign nur eingeschränkt möglich, da die zeitliche Auflösung der erhobenen Daten letztendlich nicht ausreichend war, um einzelne Prozesse isoliert zu betrachten, vielmehr wurde zumeist ein Mischsignal aus verschiedenen Prozessen erfasst. Ausnahmen bilden die klar identifizierbaren Muren als singuläre Ereignisse nach starken Niederschlägen oder als Folge von starkem Niederschlag und Schneeschmelze. Die beschriebenen Untersuchungen auf der Plotskale konnten durch die gebietsweit erhobenen ALS Daten auf das Gesamtgebiet ausgedehnt werden. Dies erfolgte durch eine Weiterentwicklung des SCA Modells (Sediment Contributing Area), was eine Regionalisierung des mittleren jährlichen Abtrags von Lockermaterialhängen ermöglichte. Die durch dieses Verfahren ermittelten Abtragswerte wurden durch die im Projekt erhobenen Sedimentverlagerungen durch Grundlawinen ergänzt, so dass dann eine Gesamtbilanz der Sedimentverlagerung auf Lockermaterialhängen des Proglazials des Kaunertals zur Verfügung stand. Diese Informationen wurden an Teilprojekt 5 des Paketes weitergereicht, was dann in einer Gesamtbilanzierung des Sedimemnthaushaltes von Teilprojekt 5 mündete. Die verlagerten Sedimentmengen innerhalb des Einzugsgebietes wurden dann mit den Austragsdaten aus dem Gebiet verglichen. Die hierfür nötigen Messungen am Seedelta des Gepatsch Stausees wurden ebenfalls maßgeblich durch Teilprojekt 1 mit Hilfe von TLS Daten und UAV-Aufnahmen durchgeführt. Auch diese Daten wurden an Teilprojekt 5 weitergereicht.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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