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Analyse und Modellierung der proglazialen Geomorphodynamik auf der Einzugsgebietsskale auf der Grundlage der Integration von multitemporalen luftgestützten und terrestrischen Laserscanning-Daten

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2011 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 209753023
 
Das Teilprojekt 5 des Paketprojektes Hochaufgelöste Messungen der Geomorphodynamik in sich schnell verändernden proglazialen Systemen der Alpen (PROSA) hat zum Ziel, die Messungen einzelner Prozesse oder von Sedimentkaskaden in Zusammenarbeit mit allen Teilprojekten zu regionalisieren und somit eine Sedimentbilanz für das Einzugsgebiet im oberen Kaunertal zu ermitteln. Die Hauptziele des Teilprojekts 5 für die beantragte Verlängerung haben sich gegenüber der letzten Projektphase nicht verändert: (1) Fortführung v.a. der luftgestützten (ALS) Messungen sowie die weitere Verfeinerung der Methodik zur Verbesserung der Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Daten. (2) Integration der Ergebnisse aller Teilprojekte zur Erstellung des Sedimenthaushalts. Hierzu werden die Messergebnisse, die auf Testflächen gewonnen wurden, mithilfe verschiedener Methoden (Simulationsmodelle und statistische Verfahren sowie die Auswertung der geomorphologisch geotechnischen Kartierung) auf das gesamte Untersuchungsgebiet übertragen (Regionalisierung). Die Analyse von kartierten und modellierten Transportwegen der Sedimente ermöglicht einen Einblick in das Zusammenwirken der verschiedenen Prozesse im Einzugsgebiet (Sedimentkaskaden, Konnektivität) und ein besseres Systemverständnis. Die Bilanzgrößen des Sedimenthaushalts können abschließend (i) zur Einschätzung des relativen Beitrags glazialer und nichtglazialer Prozesse, (ii) zur vergleichenden Betrachtung von Prozessraten in unterschiedlich lange eisfreien Gebieten, sowie (iii) zur Einschätzung des Verhältnisses zwischen Sedimentverlagerung im und Sedimentaustrag aus dem Einzugsgebiet verwendet werden (letztere Größe entspricht dem Eintrag von Sediment in den Gepatschstausee). (3) Das Teilprojekt erfüllt weiterhin wichtige Koordinationsaufgaben für alle Teilprojekte, insbesondere im Bereich von Datenhaltung und Austausch sowie der Bereitstellung von Digitalen Höhenmodellen (Feingeoreferenzierung, Fehlerkorrektur, Filterung) und der zugehörigen Fehlereinschätzung. Die Beantragung einer Verlängerung um 9 Monate wird damit begründet, dass für die Verfolgung wesentlicher Projektziele essenzielle Daten aufgrund von Fremdverschulden (gescheiterte ALS Befliegungen) nicht erhoben werden konnten. Die Verlängerung bietet die Möglichkeit, diese Datenlücken zu schließen; dies ermöglicht insbesondere die Unterscheidung der Sommer und Wintermorphodynamik auf der gesamten Fläche des Untersuchungsgebietes. Zudem wird der Stausee während des beantragten Verlängerungszeitraums vollständig entleert; nach der TLS Vermessung des Seebodens lassen sich zusammen mit dem bereits existierenden Geländemodell, das die Erdoberfläche vor Baubeginn des Stausees beschreibt, die in dieser künstlichen Sedimentsenke abgelagerte Sedimentmenge und die mittlere Sedimentationsrate sehr genau quantifizieren. Die Ergebnisse stellen eine einzigartige Möglichkeit zum Vergleich bzw. zur Überprüfung des ermittelten Sedimenthaushalts dar.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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