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Aufklärung der mikrostrukturellen Schädigungsmechanismen von wasserstoffhaltigen, amorphen Kohlenstoffschichtsystemen (a-C:H)

Fachliche Zuordnung Mechanische Eigenschaften von metallischen Werkstoffen und ihre mikrostrukturellen Ursachen
Förderung Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 209796101
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In modernen Schichtsystemen ist die Haftung immer noch eines der größten Probleme. Trotz enorm vieler Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Aufklärung der Haft- und Schadensmechanismen sind hier immer noch viele Zusammenhänge insbesondere auf Mikrostrukturebene unverstanden. Dieses Forschungsprojekt hatte sich deshalb zum Ziel gesetzt, durch systematische Untersuchungen an einem besonders industrierelevanten Beschichtungssystem das Verständnis über die grundlegenden Zusammenhänge des Versagensverhaltens voranzubringen. Die Wahl fiel dabei auf diamantähnliche Kohlenstoffschichten (DLC) als besonders industrierelevantes Schichtsystem, welches als hochtribologisch belastete Schicht heute in vielen Anwendungen eingesetzt wird. Durch die systematische Variation von Substrateigenschaften (Rauheit, Oberflächenchemie, Haftvermittler, Korngröße und Festigkeit), Schichteigenschaften (Härte, Zugfestigkeit, Steifigkeit, Eigenspannungen) und Plasmaparametern konnten gezielt das Versagensverhalten den unterschiedlichen Einflussgrößen zugeordnet und quantifiziert werden. Insbesondere das Versagensverhalten an sehr rauen, beschichteten Oberflächen wurde bisher noch nie mit einer solchen Systematik und in einem solch mikrostrukturellem Detail untersucht worden. So konnte erstmals gezeigt werden, dass sich ab gewissen Strukturgrößen schon während des Schichtwachstums Risse ausbilden, welche später bei Belastung zu Sollbruchstellen führen. In FEM-Simulationen konnte gezeigt werden, dass dies zwar zu einer verfrühten Rissbildung in der Schicht führt, das Versagen aber sehr lokal erfolgt und dadurch schon ein Großteil der Rissenergie verbraucht wurde. Zusammen mit einer ausreichenden Schichtdicke führt dies dazu, dass auf rauen Substraten teilweise 10fache Schichtlebensdauern unter zyklischer Belastung (Überrollung z.B. im Lager) erzielt und in diesem Projekt erstmals auch bis ins Detail erklärt werden konnten. Dies ist insbesondere für die passgenaue Auslegung von tribologisch belasteten Schichten die jeweiligen Anwendungen wichtig. Weiterhin wurden eine Reihe wichtiger methodischer Entwicklungen zur Untersuchung von Schichteigenschaften vorgenommen. In der ersten Phase wurde eine Schrägschliffmethode zur ortsaufgelösten Bestimmung von mechanischen Eigenschaften und chemischer Zusammensetzung von dünnen Schichten entwickelt und weiter angewendet. Weiterhin konnten die FIB-DIC Methode zur Bestimmung von Eigenspannungen in amorphen Schichten so wie das Pillar Splitting zur Bestimmung von Bruchzähigkeiten von dünnen Schichten weiter entwickelt werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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