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Neurobehavioral effects of cocaine and alcohol in per1 and per2 mutant mice
Antragsteller
Professor Dr. Rainer Spanagel
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychiatrie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 20988573
Neueste Studien weisen auf eine überraschende Verbindung zwischen der Aktivität von Taktgebergenen, besonders von period (per) Genen, und neurobiologischen Effekten von Missbrauchsdrogen hin. Demnach weisen Drosophila Fliegen und Mäuse, denen das per Gen fehlt eine veränderte Verhaltensantwort nach wiederholter Injektion von Kokain auf. Die Alkoholaufnahme ist in per mutierten Mäusen ebenso verändert - einen Befund den man schon auf den Menschen übertragen konnte. Zusammenfassend deuten diese Studien darauf hin, dass per Gene Drogeneffekte modulieren und auch eine Rolle in der Entwicklung und Aufrechterhaltung von Suchtprozessen spielen könnten. Dieses Projekt startet mit dem Test ob Verhaltensphänomene, die wichtig in der Entwicklung von Sucht sind, so z. B. Drogenverstärkung, Sensitivität, Toleranz und Entzug in perl und per2 mutierten Mäusen, verändert sind. Charakteristiken von Suchtverhalten wie motivierte Drogensuche und Rückfall werden ebenfalls in perl und per2 mutierten Mäusen beurteilt. Zwei unterschiedliche Klassen von Missbrauchsdrogen werden in den vorgeschlagenen Experimenten untersucht: Kokain und Alkohol. Ein anderes Ziel dieses Projektes ist es, die molekularen und neurochemischen Kaskaden, die der unterschiedlichen Empfindlichkeit von per mutierten Individuen zu Kokain und Alkohol zu Grunde Hegen, zu verstehen. Die Hauptkonzentration wird hierbei auf dem mesolimbischen dopaminergen Verstärkungssystem liegen und auf dem wichtigsten exzitatorischen Eingangssystem - Glutamat - wie frühere Studien bereits erfasst haben, könnender Mutationen zu molekularen Veränderungen innerhalb dieses Systems fuhren. Schlussfolgernd ist unsere Haupthypothese, dass die per Genaktivität einen kritischen Einfluss auf die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Suchtprozessen, durch Regulierung der Aktivität des dopaminergen Verstärkungssystems und des Glutamatsystems hat. Wenn das der Fall ist, würde das neue Wege in der Medikationsentwicklung für Kokain und Alkoholsucht eröffnen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen