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Los saberes del ocioso - Muße, Geselligkeit und Wissen im Siglo de Oro

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 210230342
 
Die Novellistik des Siglo de Oro markiert eine aufschlussreiche Schnittstelle von literarischer und wissenschaftlicher Kultur bei gleichzeitigem Bezug zur Lebenswirklichkeit. Ziel des vorliegenden Projekts ist es, die Diskursivierung und Popularisierung von Humanistenwissen im Medium der Novellistik zu analysieren, und zwar im Hinblick auf die sich hier entwickelnde epistemologische und anthropologische Dimension. Zum einen erweist sich die Barocknovelle als eine facettenreiche Form enzyklopädischen Erzählens, das bestimmte Wissensbestände vermittelt und unterschiedliche – autoritäre und kritische, theologische und säkulare – Formen des Umgangs damit inszeniert. Zum anderen lässt sich in der auf die Lebenspraxis geselliger Mußeabgestellten Novellistik die Herausbildung eines entsprechenden anthropologischen Typus im Spannungsfeld von Höfling, Gelehrtem und spezifischen oficios verfolgen. Das Teilprojekt „Lossaberes del ocioso“ beruht mithin auf der Hypothese, dass es sich bei dem in der Barocknovellistik diskursivierten humanistischen Wissen um ein im Prozess der Vergesellschaftung befindliches Wissen handelt, das sich zunehmend von der Bindung an einen spezifischen oficio löst und zum integrierenden Bestandteil einer urbanen Sozialkompetenz wird, die als Attribut einer emergenten neuen anthropologischen Leitfigur als Vorläufer des hombre de bien im Verlauf des Siglo de Oro zunehmend an Bedeutung gewinnt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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