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SängerInnen und Rollen. Geschlechtskonzeptionen in der Oper des 19. Jahrhunderts
Antragsteller
Professor Dr. Anno Mungen
Fachliche Zuordnung
Musikwissenschaften
Förderung
Förderung von 2011 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 210744241
Die menschliche Stimme fasziniert in der Oper heute ebenso, wie sie in einer Aufführung des 19. Jahrhunderts Begeisterung auslöste. Zahlreiche Beschreibungen belegen ebenso wie die Rollen, die für SängerInnen geschrieben wurden, diese Faszination für das Stimmliche in den Bereichen des Körperlichen, des Geschlechtlichen und des Darstellerischen. Die menschliche Stimme in ihren unterschiedlichen Ausprägungen ist der eigentliche Träger der Gattung Oper. Das musikwissenschaftliche Projekt zielt unter Einbeziehung der Theaterwissenschaft und der Gender Studies auf die Oper als Phänomen der Aufführung. Über Vokalprofile, Quellen der Aufführungsforschung (wie Partituren, Beschreibungen sowie bildliche Darstellungen) und Rollenrepertoires ist eine retrospektive Annäherung an die Stimme als historisches Phänomen für den Zeitraum von ca. 1800 bis ca. 1920 intendiert. Um sich der Faszination des Stimmlichen paradigmatisch anzunähern, wurde bei der Auswahl der SängerInnen der geschlechtliche Rollenwechsel in der Bühnendarstellung bzw. der Aspekt uneindeutiger Geschlechtlichkeit zum Hauptkriterium. Im Kontext zahlreicher Fallbeispiele vom Kastraten über die Darstellerin von Musicopartien bis hin zur hochdramatischen Sängerin stehen vergleichende Studien zu Giovanni Battista Velluti (1780–1861), zu Wilhelmine Schröder-Devrient (1804–1862) und Anna Bahr-Mildenburg (1872–1947) im Mittelpunkt des Projekts.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen