Erarbeitung eines philosophischen Kommentars zu Wittgenstein, Logisch-Philosophische Abhandlung
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Ein umfassender Kommentar zu Wittgensteins Logisch-Philosophischer Abhandlung ist seit langem ein Desiderat der Wittgensteinforschung, und ein solcher sollte daher im Rahmen dieses Projektes erstellt werden. Die Arbeit am Kommentar führte zu folgenden Ergebnissen: I Die Textbasis der LPA ist keineswegs in allen Hinsichten gesichert: es werden verschiedene Stellen aufgezeigt, an denen keine der vorliegenden Editionen Ws Intentionen adäquat umsetzt. Daraus ergibt sich das dringende Desiderat einer neuen kritischen Ausgabe des Textes. II Der Kommentar wurde grundsätzlich immanent und formal angelegt; daher werden Hintergründe nur soweit dargelegt als sie im Text selbst greifbar sind. Es wurden jedoch zahlreiche bisher weitgehend unbekannte Bezüge auf Spinoza, Kierkegaard und insbesondere Lessing aufgedeckt. III Die LPA ist formal auf eine bisher stark unterschätzte und kaum im Ansatz gewürdigte Weise durchgestaltet. Diese Struktur wird in ihren verschiedenen Gestaltungselementen (Absatzgliederung, Interpunktion und ähnliche strukturierende Maßnahmen) detailliert dargelegt. IV Es wurde ein eingehender Stellenkommentar erstellt, der sämtliche erläuterungsbedürftigen Elemente des Textes berücksichtigt. Dies ist das Kernstück des Projekts. Es wurde ein Parallelprojekt zur formalen Deutung der Philosophischen Untersuchungen erarbeitet. Darüber hinaus wurde ein Forschungsprogramm entwickelt, welches die LPA in den Zusammenhang der systematischen Entwicklung der Logik in ihren Grundkonstellationen einfügen wird.