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Klimagesteuerte Langzeit-Entwicklung von nordatlantischen Kaltwasserkorallen-Ökosystemen - Wachstums- und Migrationsmuster aus einer transatlantischen Perspektive
Antragsteller
Professor Dr. Dierk Hebbeln
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 211131939
Kaltwasserkorallen (KWK) im NO Atlantik zeigen ein zeitlich und räumlich strukturiertes Auftreten während des letzten Glazial‐Interglazial‐Zyklus, das auf eine enge Kopplung zwischen diesen Ökosystemen und Klima‐ bzw. Umweltveränderungen hindeutet. Im letzten Glazial waren KWK vor NW Afrika weit verbreitet, starben dort im Übergang zum Holozän aber weitestgehend aus. Von diesem Zeitpunkt an entwickelten sich KWK‐Ökosysteme vor Nord‐Europa, die heute zu den üppigsten Vorkommen weltweit gehören. Diese nordwärtige Verlagerung optimaler KWK‐Wachstumsbedingungen zu Beginn des Holozän ist mutmaßlich auf die damals stattfindenden dramatischen Umweltveränderungen im Nord Atlantik zurückzuführen. Allerdings sind die wesentlichen kontrollierenden Faktoren für das Auftreten dieser Ökosysteme bislang nur lückenhaft erfasst. Zudem wurde ein potentieller Zusammenhang zwischen dem Auftreten von KWK im NW und NO Atlantik bisher nicht berücksichtigt, was vor allem im Fehlen geeigneter Daten aus dem NW Atlantik begründet ist. Die hier vorgeschlagene Studie wird daher auf Probenmaterial aufbauen, das während einer Expedition mit FS MARIA S. MERIAN im Frühjahr 2012 aus verschiedenen KWK‐Vorkommen im NW Atlantik gewonnen und mit vorhandenem Datenmaterial aus dem NO Atlantik korreliert werden soll. Übergeordnetes Ziel dieser Studie ist es, erstmalig die Entwicklung von KWK unter sich verändernden Umweltbedingungen während des letzten Glazial‐Interglazial‐Zyklus mit einem beckenweiten (transatlantischen) Ansatz zu untersuchen und die dahinter stehenden Kontrollfaktoren zu identifizieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen