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Radiotoxische Effekte des Auger-Emitters Tc-99m auf intrazelluläre Targetstrukturen - biologische Untersuchungen und dosimetrische Berechnungen
Antragsteller
Professor Dr. Jörg Kotzerke
Fachliche Zuordnung
Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung
Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 211603975
Während bei externer Strahlentherapie homogene Dosen in großen Zielvolumina deponiert werden, erzielt die kurze Reichweite von Betastrahlern oder niederenergetischen Auger-Elektronen hohe Dosisgradienten, woraus im therapeutischen Einsatz eine Dosiseskalation im Zielgebiet bei Schonung der Umgebung resultiert. Durch intrazellulare Akkumulation von offenen Radionukliden, insbesondere von Auger-Elektronen-Emittern, kann die Wirkung wesentlich gesteigert werden. Für eine Dosismessung von Radionukliden in der Zelle existieren keine physikalischen Methoden. Daher sind Daten über die biologische Wirkung bei exakt definierter Radiotracer-Lokalisation erforderlich. Das Ziel des Vorhabens besteht zunächst darin, in einem einfachen in vitro Modell die Aufnahme von Technetium-99m-Verbindungen in definierte zellulare Kompartimente zu steuern und zu variieren, die Lokalisation zu überprüfen, die Dosis entsprechend der Aktivitätsverteilung zu berechnen und anhand der biologischen Wirkung (DNA-Schaden, Überleben) zu verifizieren. Wesentlich sind die Integration von niederenergetischen Elektronen in die Berechnungen und der Vergleich mit Radiotracern anderer Strahlenqualitäten im selben Modell. Zum subzellularen Nachweis der Radioaktivität sollen erstmals radioaktive Fluoreszenzsonden eingesetzt werden. Der dosimetrische Algorithmus wird perspektivisch benötigt, um bei dem innovativen Konzept einer kombinierten internen – externen Radiotherapie den Dosisanteil für die offenen Radionuklide ermitteln zu können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Großgeräte
Mikroskop für Durchlicht-Hellfeld, Phasenkontrast und Auflicht-Fluoreszenz
Gerätegruppe
5000 Labormikroskope
Beteiligte Person
Professor Dr. Gerd Wunderlich