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Verarbeitungskomplexität und die Variation zwischen analytischen und synthetischen Formen im Englischen

Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 211982456
 
Im Englischen existieren, wie auch in anderen Sprachen, für manche grammatische Formen verschiedene mögliche Konstruktionen. Komparative etwa können entweder synthetisch (happy+er ) or analytisch (more happy) gebildet werden, ebenso wie auch Possessive (synthethisch: the boy’s mother oder analytisch: the mother of the boy). Mit dem Komplexitätsprinzip (Rohdenburg 1996) wurde ein gemeinsamer Mechanismus vorgeschlagen, um diese Art von grammatischer Variation zu erklären: Sprecher bevorzugen analytische Formen, wenn die Umgebung der Konstruktion komplex ist. Dementsprechend sagt das Prinzip beispielsweise voraus, dass die Adjektive, die eine größere Verarbeitungskomplexität aufweisen, eher mittels analytischem more-Komparativ gebildet werden, und dass Substantive mit hoher Verarbeitungskomplexität den analytischen of -Possessiv bevorzugen. Für diese Vorhersagen liegt bislang jedoch nur unzureichende empirische Evidenz vor – während sich das Komplexitätsprinzip im Wesentlichen auf einen psycholinguistischen Zusammenhang beruft, beruhen die Belege bisher nur auf strukturellen Analysen. Ziel dieses Projektes ist es, die Annahme empirisch zu überprüfen, dass die Verarbeitungskomplexität die Auswahl von grammatischen Alternativen mitbestimmt. Verwendet werden dabei sowohl experimentelle als auch aus linguistischen Korpora erhobene Daten. Die Ergebnisse können Aufschluss über die Arbeitsverteilung zwischen Morphologie und Syntax geben und können erhellen, in welcher Weise psychologische Prozesse und abstrakte grammatische Strukturen einander beeinflussen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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