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Die Neurobiologie emotionalen Erlebens bei Schizophreniepatienten: eine Untersuchung des emotionalen Paradoxon anhand der affektiven Bewertung von Geruchsreizen

Antragstellerin Dr. Janina Seubert
Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2012 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 211992004
 
Emotionale Defizite wie flacher Affekt und Anhedonie beeinträchtigen das Sozialverhalten von Schizophreniepatienten schwer. Trotz dieses reduzierten Emotionsausdrucks berichten Patienten häufig von einer Verstärkung des inneren emotionalen Erlebens. Ergebnisse aus Verhaltensstudien legen nahe, dass positive und negative Symptome unterschiedlich auf bestimmte Bereiche des Valenzspektrums emotionaler Reize einwirken und damit diese entgegengesetzten Symptome verursachen. Die neuronalen Grundlagen hierfür sind bislang allerdings kaum untersucht worden.Im gesunden Gehirn kodieren unterschiedliche Netzwerke verschiedene Stimuluseigenschaften und steuern über Amygdalaafferenzen so gemeinsam die Reaktion auf emotionale Reize. Diese Studie untersucht die relative Beteiligung dieser Netzwerke an Veränderungen der Amygdalaaktivierung auf emotionale Stimuli bei Schizophreniepatienten. Als ersten Schritt werden wir eine Geruchsbatterie entwickeln, die systematisch einen weites Valenz- und Intensitätsspektrum abdeckt, und diese an gesunden Probanden validieren. Diese Geruchsbatterie werden wir dann einsetzen, um das Verhältnis zwischen Beeinträchtigungen in der affektiven Bewertung der Gerüche und Symptomausprägungen zu untersuchen, sowie intakte und gestörte Beziehungen zwischen den neuronalen Netzwerken zu analysieren, die diesen emotionalen Bewertungen zugrundeliegen. Wir werden so beschreiben, wie dieses Zusammenspiel durch unterschiedliche Symptomausprägungen beeinflusst wird. Insbesondere werden wir ein Netzwerk aus dorsolateralem präfrontalem Kortex (DLPFC), anteriorem Zingulum (ACC), und orbitofrontalem Kortex (OFC), welches im Zusammenhang mit der Regulierung der emotionalen Antwort auf negative Reize steht, und das Belohnungsnetzwerk aus ventralem Striatum und Nucleus Accumbens untersuchen. Ziel ist es, eine empirische Grundlage für symptombezogene Interventionen für emotionale Störungen zu schaffen, die auf das Krankheitsbild des Patienten abgestimmt sind.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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