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Die Oberbauten des Ibiotapheion von Tuna el-Gebel, Band III

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2011 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 212752273
 
Die Nachgrabungen der Universität München in Kooperation mit der Universität Kairo seit 1989 im oberirdischen Nekropolenbereich der Metropole Hermopolis Magna am westlichen Wüstenrand, nahe dem Dorf Tuna el-Gebel (Provinz el-Minia) erlauben wesentliche Korrekturen zu den bis auf Zwischenberichte unveröffentlicht gebliebenen ägyptischen Grabungen von Sami Gabra (Universität Kairo) zwischen 1933 und 1952. Die früheren Grabungen erschlossen die Überreste der oberirdischen Bauten über dem ausgedehnten Ibisfriedhof (Ibiotapheion) nur unzureichend. Der frühere Thottempel Alexander IV. ließ sich jetzt als osirianischer Bau (Wabet) für die jährlichen Osirisfeiern und die kultische Erneuerung der Götter Osiris-Ibis und Osiris-Pavian fassen. Der sogenannte „Balsamierungsraum" für heilige Tiere erwies sich als zeremonieller Mundöffnungsraum. Der nach 170 v. Chr. an den Tempel angelehnte Annexraum eines angeblichen Eremiten am Tempel war ein Tierkäfig für ein heiliges Orakeltier. Das ebenfalls nach 170 v. Chr. errichtete, sogenannte Archivbüro war ein Priester-Wohnhaus (Pastophorion) mit Schreibstube, Archiv, Küche und Kultbildraum für eine am Tempel wirkende Priesterfamilie. Hier wurden unter anderem auch Orakelfragen der lokalen Ibisgemeinschaft behandelt. Die archäologische Präsentation umfasst eine Beschreibung des weiteren Geländes über dem Ibiotapheion einschließlich der geologischen Bedingungen, der Steinbrüche und der Aushubhügel. Nach der Darlegung der Forschungs- und Grabungsgeschichte folgt die archäologische Beschreibung der Überreste des eigentlichen Tempels mit vorgelagerter Torbau-Grube, mit der von Lehmziegelmauern eingerahmten Fundamentgrube, mit dem lediglich aufgeschütteten inneren Tempelrechteck, mit den rahmenden Schwerlastmauern und mit dem rekonstruierten Mundöffnungsraum im hinteren Bereich. Nach dem Vergleich mit anderen Wabet-Bauten Ägyptens folgen die Beschreibungen und Funktionsanalysen des Annexraums und des Priesterhauses. Die Präsentation und Analyse der 261 m langen, Süd-Nord verlaufenden Lehmziegelmauer vor dem Wabet-Bau und die der vier Eingänge in die Katakomben bildet den Abschluss. Es folgen Auflistungen der Funde von Steinmaterial, Keramik, Münzen, Demotika und Sonstiges. Den insgesamt 293 Seiten Text sind 172 Fototafeln beigefügt.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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