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Protestanten zwischen Venedig und Rom in der Frühen Neuzeit
Antragsteller
Professor Dr. Uwe Israel (†)
Mitantragsteller
Professor Dr. Michael Matheus
Fachliche Zuordnung
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2012 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 212756223
Nach früher Etablierung evangelischer Gemeinden und jahrzehntelanger Furcht der Papstkirche vor einem Überfließen der protestantischen Bewegung über die Alpen erscheint Italien im Zeichen der katholischen Reform mit und nach dem Konzil von Trient (1545-63) als ein durch und durch katholisches Land. Dieser Eindruck entpuppt sich bei genauerer Untersuchung als oberflächlich und kann durch prominente Beispiele kontrastiert werden. Dazu ist der Blick nicht nur auf die institutionalisierten Kirchen, sondern insbesondere auf die Gläubigen selbst und ihren gesellschaftlichen Einfluss zu richten. Zu einer vertieften Diskussion bieten sich die prominenten Städte/Stadtstaaten Venedig und Rom als Untersuchungsstätten besonders an. Venedig, mit seinen Verbindungen zur griechisch-orthodoxen Welt, beanspruchte schon immer einen Sonderkirchenstatus. Mit engsten transalpinen Wirtschaftsbeziehungen beherbergte die Markusrepublik früh Protestanten, die nicht zuletzt aus ökonomischem Kalkül geduldet wurden. Lange war das Handelshaus der Deutschen ihr Rückzugsort. Rom, die Stadt des Papstes, in welcher die Kurie mit der Inquisition und der Propaganda Fide Institutionen schuf, die sich gegen „Häretiker" verschiedener Schattierungen richteten, scheint für Protestanten in nachtridentinischer Zeit und vor Aufklärung und Französischer Revolution kein attraktiver Platz gewesen zu sein. Gleichwohl war der Zentralort der katholischen Kirche auch in Zeiten der Auseinandersetzung mit der reformatorischen Bewegung häufig ihr Ziel.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen