Detailseite
Projekt Druckansicht

High Intensity Focused Ultrasound

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung in 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 212857626
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Seit Inbetriebnahme des Gerätes wurden 131 Eingriffe durchgeführt, davon 86 am Pankreas, 26 an der Gebärmutter, 8 an der Leber und 11 bei Weichteil- und Knochentumoren sowie bei selteneren Indikationen. Dazu ist anzumerken, dass etwa viermal soviele Patienten hinsichtlich einer HIFU-Behandlung evaluiert wurden, diese aber in der Mehrzahl der Patienten medizinisch nicht sinnvoll durchführbar war oder technisch nicht durchgeführt werden konnte. 1.) Ultraschall-gesteuerter hoch-intensiver fokussierter Ultraschall (HIFU) bei inoperablem Pankreaskarzinom: klinischer Einsatz zur Schmerz- und Tumorgrößenreduktion: Die Erfolge der HIFU Behandlung in diesem ansonsten nur unzureichend behandelbaren Krankengut waren für uns die überraschendste Erfahrung. Die letzte Auswertung erfolgte bei 68 Patienten mit fortgeschrittenem Pankreaskarzinom (mittleres Alter 63,2 ± 8,9 J (38,3 – 82,1), ECOG ≤ 2, UICC Stadium III 28/66 und Stadium IV 40/66), die zusätzlich zu der palliativen Standardtherapie therapiert wurden. Die HIFU-Behandlung konnte bei allen Patienten erfolgreich durchgeführt werden; bei 6 Patienten mit erneutem Tumorwachstum war diese wiederholt durchführbar. Auch Patienten mit einliegenden Gallengangs- oder Duodenalstents (16/66) oder tumorbedingter Ummauerung der Oberbauchgefäße (60/66) konnte erfolgreich behandelt werden. Da die HIFU-Therapie mit der palliativen Standardtherapie nicht interagiert, konnte die Chemotherapie ohne Unterbrechungen weiter durchgeführt werden. In Bezug auf die lokale Tumorkontrolle wurde eine mittlere Reduktion des Tumorvolumens um ca. 30% nach 6 Wochen und um ca. 65% nach 3 Monaten beobachtet. Zudem zeigte der klinische Zustand der Patienten, insbesondere der allgemeine Gesundheitszustand und funktionelle Parameter wie die kognitive und die emotionale Funktion nach der HIFU-Therapie, eine signifikante Verbesserung. Symptome wie Fatigue oder tumorassoziierte Schmerzen wurden bei > 80% der Patienten signifikant und dauerhaft gelindert. Das Leitsymptom Tumorschmerz zeigte dabei bereits innerhalb einer Woche nach HIFU eine deutliche Reduktion (um ca. 48%). Im Gegensatz zu vorübergehenden Effekten einer Plexus- oder Splanchnikusblockade hielt die Schmerzlinderung über den Beobachtungszeitraum an und nahm im Verlauf sogar noch weiter zu. Durch HIFU konnte sowohl die sensorische als auch die emotionale Schmerzkomponente bei den Patienten mit inoperablem Pankreaskarzinom signifikant reduziert werden. Die Ergebnisse konnten bei einer vergleichsweise sehr geringen Nebenwirkungs- und Komplikationsrate erreicht werden. Als periprozedurale, transient aufgetretene Nebenwirkung zeigte sich bei 55% der Patienten ein lokales (sub)kutanes/muskuläres Bauchwandödem im akustischen Zugangsweg. Zudem wurden leichte bis (mittel)starke Schmerzen bis zu 24 h nach der Intervention beobachtet (bei ca. 65% der Patienten). Bei 4/66 Patienten kam es 1-3 Tage nach der Intervention zu einer Erhöhung der Pankreasenzyme, jedoch ohne klinische Zeichen einer Pankreatitis. Schwerwiegende oder langanhaltende therapieassoziierte Nebenwirkungen wurden bei diesen Patienten nicht beobachtet. Der mediane Krankheitsaufenthalt war 3 Tage inkl. des Therapietags (2-6 Tage). 2.) Ultraschall-gesteuerter hoch-intensiver fokussierter Ultraschall (HIFU) bei symptomatischem Uterus myomatosus: Die Ultraschall-gesteuerte HIFU-Behandlung wurde in Kooperation mit der Universitätsfrauenklinik bei Patientinnen mit symptomatischem Uterus myomatosus durchgeführt. Die Hauptziele der Therapie waren dabei die lokale Myomkontrolle und vor allem die Reduktion der myomassoziierten Symptomatik mit konsekutiver Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität der Patientinnen. Die Ergebnisse werden derzeit ausgewertet und anschließend zur Publikation vorbereitet. Unsere klinische Erfahrung mit der US-gesteuerten HIFU-Behandlung von Uterusmyomen ist im Rahmen eines bereits publizierten Übersichtsartikels eingeflossen. 3.) Weitere Eingriffe mit Ultraschall-gesteuertem hoch-intensiven fokussierten Ultraschall (HIFU): Die Anzahl der bisher behandelten Patienten mit Leber- sowie Kochen- und Weichteiltumoren ist noch zu gering, um valide Aussagen treffen zu können.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung