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Konzeptionelle, methodische und technische Grundlagen zur induktiven Erstellung von Referenzmodellen (Reference Model Mining)

Antragsteller Professor Dr. Peter Loos
Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 212900410
 
Die Referenzmodellierung als zentrales Arbeitsgebiet der Wirtschaftsinformatik bietet attraktive Vorteile für die Praxis. Indes ist es unstrittig, dass die Realisierung dieser Vorteile die Verfügbarkeit von Referenzmodellen voraussetzt. Methoden zur systematischen Erstellung leistungsfähiger Referenzmodelle sind damit von erheblicher Relevanz. Bei der Erstellung eines Referenzmodells werden allgemein die deduktive und die induktive Strategie unterschieden: Während bei der deduktiven Strategie das Referenzmodell ausgehend von allgemeinen Prinzipien und Theorien erstellt wird, bilden bei der induktiven Strategie individuelle Unternehmensmodelle die Basis für die Referenzmodellentwicklung. Obwohl beide Strategien allgemein bekannt sind, zeigt jedoch die nähere Analyse des erreichten Forschungsstandes eine erhebliche Lücke: Bisher konzentrieren sich die Methoden auf die deduktive Strategie, dagegen wird die induktive Strategie allenfalls punktuell unterstützt. Damit bleiben zurzeit die Potentiale der induktiven Strategie der Referenzmodellentwicklung weitgehend ungenutzt. Gleichzeitig ist offensichtlich, dass mit zunehmender Verbreitung der Unternehmensmodellierung die Bestände an individuellen Unternehmensmodellen, Soll-Modellen und Referenzmodellen stetig zunehmen, sodass innovative Methoden benötigt werden, um das in den Modelldatenbanken vorhandene Wissen für die induktive Referenzmodellentwicklung nutzbar zu machen. Vor diesem Hintergrund ist es das zentrale Ziel des beantragten Vorhabens, konzeptionelle, methodische und technische Grundlagen zur induktiven Entwicklung von Referenzmodellen zu erforschen. Für dieses innovative Arbeitsgebiet wird − in Anlehnung an die etablierten Forschungsgebiete des „Data Mining“ und „Process Mining“ − der Terminus „Reference Model Mining“ geprägt. Während im Process Mining Protokolle realer Geschäftsprozesse zur Laufzeit analysiert werden, betrifft das beantragte Vorhaben die Analyse individueller Unternehmensmodelle in Modelldatenbanken zur Entwicklungszeit. Die zu erforschenden Grundlagen der induktiven Referenzmodellentwicklung versprechen, die Verfügbarkeit geeigneter Referenzmodelle weiter zu erhöhen und auf diese Weise die Nützlichkeit der Referenzmodellierung für die Praxis insgesamt erheblich zu verbessern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Peter Fettke
 
 

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