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The tolerant chimpanzee - Quantifying costs and benefits of sociality in wild female bonobos (Pan paniscus)

Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 212947853
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Vorhaben hatte zum Ziel, drei konkurrierende Hypothesen zur Evolution der sozialen Struktur von Bonobos, oder Zwergschimpansen gegeneinander zu testen, um zu ergründen, warum Bonobos generell als toleranter als gemeine Schimpansen anzusehen sind. Die Arbeiten im Feld, die Digitalisierung der Beobachtungsdaten und der Import der Proben nach Deutschlannd verzögerten sich, sodass bisher nur vorläufige Ergebnisse vorliegen. Es läßt sich allerdings schon jetzt sagen, dass die Ressourcenabundanzhypothese abzulehnen ist. Deutliche Überrepräsentation von Konflikten im Nahrungsaufnahmekontext, reduzierte Nahrungsaufnahmeraten für Subordinate und erhöhte Bewegungskosten für Subordinate ergeben zusammen mit den Mustern in der physiologischen Energiebilanz, ermittelt durch im Urin gemessene C-Peptidkonzentrationen, ein Abbild von intensiver direkter Nahrungskonkurrenz unter Weibchen. Die ausgeprägten Rangeffekte sprechen ausserdem dafür, dass Nahrungskonkurrenz sich nicht vornehmlich in Konflikten zwischen Weibchen und Männchen spiegelt, sondern auch innerhalb des Geschlechtes von großer Bedeutung ist. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sprechen alle Ergebnisse für die Priority-of-Access-Hypothese, derzufolge sich die soziale Struktur der weiblichen Bonobogesellschaft am besten als Konsequenz aus intensiver direkter Nahrungskonkurrenz unter Weibchen verstehen läßt.

 
 

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