Detailseite
Projekt Druckansicht

Sinnentwürfe in prekären Lebenslagen der Gegenwart: Eine transnationale Ethnographie geistigen Heilens im ländlichen Raum (Eifel)

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 213337922
 
Geistiges Heilen als performativer Aspekt medikaler Kulturen, in der Literatur häufig unter magisch konnotierter „Laienmedizin“ oder „Geistheilung“ subsumiert, stellt kein Relikt voraufklärerischer Zeiten dar. Vielmehr gehört es als vitaler Bestandteil neben den Methoden der akademischen Medizindiszip-linen auch in der postmodernen Gegenwartsgesellschaft zum Kanon popularer Gesundheitspraktiken. Die prozessuale Assemblage aus oral tradierten Formen – wie z. B. dem Gesundbeten oder dem Handauflegen – und außereuropäisch deklarierten Praxen (z. B. Schamanismus) kann als immanentes Merkmal rezenter Heilerkulturen vor allem in prekären Lebenslagen gesehen werden. Auf der Basis einer qualitativ-empirischen und akteurszentrierten Ethnographie wird der Frage nachgegangen, wie sich dieses Spannungsverhältnis in konkreten alltagsweltlichen Aneignungen, Aushandlungen sowie sozialen Netzwerken gestaltet. Im Rahmen einer transnationalen mesoanalytischen Regionalstudie werden sowohl praktizierende Heiler und deren Klientel als auch approbierte Mediziner und Psychotherapeuten aus ländlichen Gebieten der deutschen wie auch der belgischen Eifel begleitet und befragt. Ziel des Vorhabens ist die Analyse von subjektiven Techniken der Wissensaneignungen und deren Aushandlung in alltagsweltlich funktionierende Ordnungs- und Identitätskonstruktionen im Spiegel gegenwärtiger alternativmedizinischer Gesundheitsvorstellungen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung