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Forschung, Entwicklung und Innovation im dynamischen Wettbewerb

Subject Area Economic Theory
Term from 2012 to 2015
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 213472266
 
Final Report Year 2017

Final Report Abstract

Das Projekt befasst sich mit den Auswirkungen von Wettbewerb auf Forschung, Entwicklung und Innovation im Rahmen von dynamischen F&E-Projekten. Während die innovationsökonomische Forschung bislang überwiegend „einfach“ strukturierte F&E-Prozesse betrachtet, wurden in unserem Projekt deutlich „komplexere“ F&E-Prozesse berücksichtigt. Entwickelt wurde ein neuer theoretischer Modellrahmen zur Analyse von experimentellen F&E-Strategien und Lernprozessen bei Unsicherheit über den Wert von implementierten F&E-Ergebnissen. Die wesentlichen Ergebnisse der Untersuchung sind folgende: Bereits im Fall des Common Learning, bei dem die F&E-Aktivitäten der Wissenschaftler beobachtbar sind, existieren bislang nicht identifizierte Effekte des Wettbewerbs auf die experimentellen F&E-Strategien und damit auf deren Lernprozesse, die sich wiederum auf die Zeitdauer der Experimente und den erwarteten F&E- Erfolg auswirken. Beispielsweise beeinflusst die Drohung eines Spielers, seinem Konkurrenten durch eine frühe Implementierung zuvorzukommen, direkt das F&E-Verhalten des Konkurrenten und dadurch wiederum - im Falle von beobachtbaren F&E-Aktivitäten - den eigenen Lernprozess. Es zeigt sich, dass mit der Drohung auch indirekte Effekte verbunden sein können. Bereits die Vermutung eines Spielers, dass sein Konkurrent im nächsten Moment sein F&E-Ergebnis implementiert, könnte selbst zur Drohung für den Konkurrenten werden, dass ihm der Spieler durch eine frühe Implementierung zuvorkommt. Diese Einschätzung basiert aber wiederum auf den jeweiligen Lernprozessen. Die Bayes-Nash-Gleichgewichtsstrategien im Fall des Independent Learning lassen sich als Trigger-Strategien charakterisieren. Es konnte gezeigt werden, dass es in diesem Fall sogar zu einer noch früheren Beendigung der Forschungsaktivitäten kommen kann als im Falle der beobachtbaren Experimente. Die Ergebnisse deuten somit darauf hin, dass F&E-Projekte im Wettbewerb aus gesellschaftlicher Sicht zu früh abgebrochen werden.

 
 

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