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Die Dynamik individueller Präferenzen in strategischen und nicht strategischen Spielen.

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 213511955
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Gegenstand des Projekts war die Frage, ob soziale Präferenzen stabil über die Zeit sind. Der Tatsache, dass Menschen über soziale Präferenzen verfügen können, ist in der experimentellen und der theoretischen Forschung in den letzten beiden Jahrzehnten sehr viel Raum gewidmet worden. Im Labor lassen sich tatsächlich Verhaltensweisen nachweisen, die durch die Annahme sozialer Präferenzen rationalisiert werden können. Allerdings bleibt dabei die Frage offen, ob dieses Laborverhalten auch für reale Umgebungen charakteristisch ist. Eine wichtige Kritik an Laborbefunden zu sozialen Präferenzen hebt darauf ab, dass im Labor lediglich eine Art „Schnappschuss“ des Verhaltens gelingen kann. Die Probanden haben keine Gelegenheit, sich mit der Umgebung vertraut zu machen, sie erleben sie gewissermaßen als Singularität. Im Unterschied dazu treten Situationen, in denen Menschen sich zwischen eigennützigem und sozialen Verhalten entscheiden müssen, immer wieder in gleicher oder ähnlicher Form auf. Daraus leitet sich die Frage ab, wie die Dynamik sozialer Präferenzen aussieht. Sind sie invariant, auch wenn es zu wiederholten Interaktionen kommt? Die zentrale Einsicht, die wir durch die Experimente gewinnen konnten, besteht darin, dass es eine stabile Tendenz zu abnehmendem sozialen Verhalten in allen Experimenten gab, die wir durchgeführt haben. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn man Lerneffekte weitestgehend ausschließen kann. Dies ist beispielsweise in einem Diktator-Experiment leicht möglich, weil man kaum davon ausgehen kann, dass es notwendig ist, die dominante Strategie in einem solchen Experiment lernen zu müssen. Das wirft die Frage auf, was den Rückgang sozialer Verhaltensweisen über die Zeit antreibt. Unsere Hypothese ist, dass soziales Verhalten dann, wenn es identisch wiederholt gezeigt wird, tendenziell zu höherer sozialer Anerkennung führt, als bei einmaliger Ausführung. Der Grund ist einfach: Mit dem sozialen Verhalten wird eine Art Pflicht erfüllt und damit verbunden ist eine gewisse Befreiung von der Verpflichtung dies „beim nächsten Mal“ wieder zu tun. Tut man es dennoch, so wird dies besonders anerkannt. Wenn man aber davon ausgeht, dass Menschen ihre soziale Verpflichtung und ihren Eigennutz auszubalancieren, dann hat die höhere Anerkennung wiederholten sozialen Verhaltens zur Folge, das sich die relativen Preise in einer Weise verändern, die zu geringerem Sozialverhalten führt. Diese Hypothese konnte mit Hilfe von Norm Aufdeckungsverfahren experimentell bestätigt werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Moral self-Licensing and the direct touch Effect, Working paper; CESifo Working Paper Series No. 5174, 2015, 31 Pages
    Markus Sass, Joachim Weimann
  • The Peculiar Power of Pairs, Working paper; CESifo Working Paper Series No. 5246, 2015, 37 Pages
    Markus Sass, Joachim Weimann
  • Doing it once is good, doing it twice is even better. On the dynamics of altruistic behavior. Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik 2016: Demographischer Wandel - Session: Social Norms and Diffusion of Responsibility G21-V1, ZBW. 36 S.
    Markus Sass, Florian Timme
 
 

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