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The Effect of Parental Job Displacement on Child Health: Evidence from Swedish Register Data.

Fachliche Zuordnung Statistik und Ökonometrie
Förderung Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 213515517
 
Was sind die negativen Folgen von Arbeitslosigkeit für die Kinder von Arbeitslosen, und wie können potentielle negative Folgen für Kinder abgemildert werden? In diesem Projekt untersuchen wir den Effekt von Arbeitsplatzverlust im Zuge einer Betriebsschließung für die Bildung und Gesundheit von betroffenen Kindern mit schwedischen Register-Daten. Hierfür führen wir Informationen über sozioökonomischen Status und Arbeitsmarkthistorie der Eltern mit Daten über den Bildungserfolg und die Gesundheit von Kindern zusammen. Es besteht schon lange daran ein Interesse, den Effekt des sozioökonomischen Status auf das Wohlergehen des Kindes zu untersuchen. Eine kausale Interpretation dieser Ergebnisse ist jedoch oftmals schwierig, weil es unbeobachtbare Eigenschaften des Haushalts geben könnte, die sowohl mit dem sozioökonomischen Status wie auch der Kindergesundheit korreliert sind. Eine Korrelation zwischen der elterlichen Arbeitslosigkeit und Kindergesundheit könnte z.B. auch dadurch entstehen, dass Eltern mit Gesundheitsproblemen eher arbeitslos sind oder bleiben, und wenn es gleichzeitig einen Zusammenhang zwischen elterlicher Gesundheit und der ihrer Kinder, z.B. genetisch bedingt, gibt. In der Ökonomie versucht man daher seit Längerem unabhängige Variationen im sozioökonomischen Status der Eltern zu finden. Arbeitsplatzverlust im Zuge einer Betriebsschließung erfüllt diese Voraussetzung, da hier alle Betriebsangehörigen betroffen sind, und eine Korrelation mit individuellen Faktoren unwahrscheinlich ist. Dies ermöglicht die Schätzung eines kausalen Effekts von Arbeitsplatzverlust für die betroffenen Kinder. Diese Frage ist von großer sozialpolitischer Relevanz, soll doch die Arbeitslosenversicherung die negativen Folgen für die Betroffenen und ihre Familien abmildern. In der politischen Diskussion wird zunehmend auch diskutiert, ob den Kindern von Langzeitarbeitslosen auch zusätzlich mit anderen Mitteln als Einkommenstransfers geholfen werden sollte. So wird jetzt diskutiert, ob Kinder von ALG II-Empfängern sogenannte Bildungsgutscheine erhalten sollten, um deren Bildungschancen zu erhöhen. Gleichzeitig wird diskutiert, ob Kinderbetreuungsplätze ausgebaut werden sollten, um z.B. alleinstehenden Müttern die Arbeitssuche zu erleichtern. Unser Projekt kann diese Diskussion bereichern, indem aufgezeigt wird, auf welchem Bereich besondere Defizite für die Kinder bestehen, und wodurch diese Defizite entstehen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie der Arbeitsplatzverlust und die daraus resultierenden Schwierigkeiten die Kinder negativ beeinflussen könnte. Zum einen könnten Eltern versuchen, den Einkommensverlust dadurch auszugleichen, dass sie weniger hochwertiges Essen einkaufen, oder der Arbeitsplatzverlust erzeugt psychosozialen Stress für Eltern und Kinder mit negativen Folgen. Wir versuchen diese unterschiedlichen Wirkpfade zu modellieren, indem wir die Variation in der Größe des Einkommensschocks relativ zum ursprünglichen Einkommen ausnutzen und den Effekt des Arbeitsplatzverlusts auf die elterliche Gesundheit mit in unsere Analyse einbeziehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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