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Hauptamtliche Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit. Passungsverhältnisse zwischen individuellen Lebensarrangements und institutionellen Strukturen beim Dienst im MfS.

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 213693612
 
Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) gilt als Inbegriff staatssozialistischer Herrschaftsausübung in der DDR. Trotz des starken öffentlichen Interesses an der „Stasi“, mangelt es bislang an fundierten soziologischen Studien zu den hauptamtlichen Mitarbeitern. Klärungsbedürftig ist vor allem, wie Menschen dazu kamen, in den Dienst dieses Repressionsorgans einzutreten, hier mitzuarbeiten und was aus den ehemaligen Tschekisten nach der „Wende“ geworden ist. Diese Forschungslücke soll mit dem Projekt geschlossen werden.Offenbar erforderte der MfS-Dienst mehr als reine Gehorsamspflicht und Rollenkonformität. Es musste die gesamte Person institutionell eingebunden sein. Erst über die Selbstdisziplinierung konnte sich – so die forschungsleitende Annahme – die Organisationsstruktur und Funktionslogik des Geheimdienstapparates reproduzieren. Mit interpretativen Verfahren der qualitativen Sozialforschung sollen anhand biografischer Interviews mit ehemaligen hauptamtlichen MfS-Mitarbeitern und Sekundärdaten die Passungsverhältnisse zwischen den Lebensarrangements der Mitarbeiter und den institutionellen Strukturen des MfS rekonstruiert werden. Das zweite zentrale Untersuchungsziel besteht in der Erforschung der lebensbiografischen Verläufe nach dem Zusammenbruch des MfS und der DDR 1989/1990 sowie der Reflexionsweisen und (Selbst-)Darstellungsstrategien in Bezug auf die MfS-Vergangenheit.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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