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Evolution von Geschlechtschromosomen, Geschlechtsbestimmungsystemen und Rekombination und ihre Bedeutung für Speziation und Schutz von Amphibien

Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 213721627
 
Die meisten Wirbeltiere reproduzieren geschlechtlich, wodurch es zu Rekombination und „Reinigung“ der Genome von schädlichen Mutation kommt. Im Gegensatz zu den heteromorphen Geschlechtschromosomen von Säugetieren und Vögeln haben die meisten wechselwarmen Wirbeltiere homomorphe (morphologisch nicht unterscheidbare), so auch die Geschlechtschromosomen der meisten (96%) der 6800 Amphibienarten. Während alle untersuchten Amphibien genetische Geschlechtsbestimmung aufweisen, sind Kenntnisse zur Evolution von Geschlechtsbestimmungssystemen, - mechanismen und -chromosomen noch gering. Basierend auf fortgeschritten eigenen Vorarbeiten, umfasst mein innovativer Ansatz die Anwendung (Mikrosatelliten) sowie Neuentwicklung (SNPs und Sequenzmarker aus Transkriptom-Sequenzierung) DNA-basierter Marker auf zwei Radiationen Paläarktischer Forschlurche (Kröten, Laubfrösche) um: (i) ihre Geschlechtsbestimmungssysteme (XX/XY oder ZZ/ZW) zu erforschen, (ii) Hypothesen zur Geschlechtschromosomen-Homomorphie zu testen, (iii) Hypothesen aus der Haldanschen Regel in sekundären Kontakt- und Hybridzonen in Relation zur Divergenzzeit zu untersuchen, (iv) Rekombinationsraten von Autosomen gegenüber Geschlechtschromosomen und Diploiden gegenüber Polyploiden zu erforschen, (v) die Rolle der Geschlechtschromosomen bei der Speziation und Polyploidisierung von Amphibien zu untersuchen, (vi) und diese Erkenntnisse auf Substanzen mit bekanntem endokrinen Disruptionspotential für Amphibien anzuwenden, um langfristig Verunreingungsgrenzwerte für aquatische Organismen, Umwelt und menschliche Gesundheit abzuleiten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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