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Die Ostraka der frühen 18. Dynastie aus Theben
Antragsteller
Privatdozent Dr. Malte Römer
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 2005 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 21378728
Aus der frühen 18. Dynastie des ägyptischen Neuen Reiches (15. Jh. v. Chr.) hat sich eine große Zahl von Verwaltungsdokumenten auf Keramik- und Kalksteinscherben erhalten, die die Administration mehrerer großer Tempel- und Grabbauprojekte dieser Zeit auf der Westseite von Theben dokumentieren. Die meisten dieser Dokumente sind noch unpubliziert. Die Bearbeitung und Publikation dieser Texte ist seit langem überfällig. Es gibt nicht nur wenige zusammenhängende Archive zur Wirtschaft und Verwaltung des pharaonischen Ägypten; hätte man die Verwaltungsdokumente, die die Bauarbeiten am berühmten Amuntempel von Karnak dokumentieren, wäre das sicher hochinteressant, da bis heute nur die etwas pauschalen königlichen Bauinschriften für die Baugeschichte zur Verfügung stehen. Daher ist es ein Desiderat, daß die in großer Zahl vorhandenen Dokumente an den kaum weniger prominenten Tempelanlagen auf der Westseite von Theben, gegenüber von Karnak, endlich umfassend publiziert werden. Von dem größeren Teil dieser Dokumente liegen am Metropolitan Museum of Art in New York Fotos und Umschriften vor, während deren Originale in Kairo zur Zeit nicht auffindbar sind. Ein weiteres Kontingent dieser Dokumente befindet sich im Original in der ägyptischen Sammlung des Britischen Museums in London. Der Antrag bezweckt einen Aufenthalt in den Ägyptischen Sammlungen des Metropolitan Museums of Art, New York, und des Britischen Museums, London, um dieses Material zu sichten und um zu ermitteln, ob es so ertragreich ist, wie die veröffentlichten Beispiele dieser Textgruppe vermuten lassen, und wie viel Zeit gegebenenfalls eine Publikation beanspruchen wird. Diese soll ein Material allgemein verfügbar machen, das Einblicke in die Organisation großer Arbeitsprojekte im pharaonischen Ägypten erlaubt und darüberhinaus - soweit die bisher veröffentlichten Beispiele erkennen lassen - den bekannten ägyptischen Wortschatz in den Abteilungen: Fachausdrücke des Bauwesens und Namen von Tempelteilen bereichert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen