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Politische Gewalt und state formation. La Violencia in Tolima, Kolumbien 1946-1964

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2012 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 213820692
 
Das Projekt untersucht den als La Violencia bekannten Bürgerkrieg in Kolumbien zwischen 1946 und 1964 in der Provinz Tolima. Das Projekt fragt zum einen auf der Akteursebene, wie Gewalt als Mittel der politischen Exklusion und Inklusion eingesetzt wurde bzw. wie Machtstrukturen durch gewaltsames Handeln festgeschrieben oder unterminiert wurden. Das Projekt geht von der These aus, dass sich der Gewaltakt nicht nur an das Opfer, sondern - als eine Form der Kommunikation (ritualisierte und symbolische Gewalt) - auch an dritte Akteure wie Medien, das soziale Umfeld des Opfers etc. richtet. Daher untersucht das Projekt zum anderen auf einer zweiten Analyseebene die diskursiven Deutungskämpfe um den Charakter der Gewalthandlungen und ihre Legitimität. Diese entscheiden darüber, ob Akteure über Akte der Gewalt die Partizipation am Politischen erreichen. Dabei wird gefragt, wie der politische Raum durch die Gewalt selber und die Diskurse über sie verändert, ausgeweitet oder verengt wird und ob neue Machtverhältnisse in ihm etabliert werden. Auf einer dritten Untersuchungsebene nimmt das Projekt Prozesse der state formation in den Blick. Dabei untersucht es, wie der Staat auf der regionalen Ebene (gewaltsam) seinen Führungs- und Souveränitätsanspruch durchsetzte, ergo konstituiert wurde bzw. ob und wie der Staat (gewaltsam) in seinem Machtanspruch angefochten wurde.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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