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Der Einfluss hoch salienter visueller, im Vergleich zu auditiven, Cues auf ethnische Kategorisierung
Antragstellerin
Dr. Tamara Rakic
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 214144028
Menschen neigen dazu soziale Kategorien spontan zu nutzen. Die erste bedeutsame Information wird herausgefiltert und benutzt um die überwältigende Masse an vorhandenen Informationen zu ordnen. Einige Kategorien scheinen immer zugänglich zu sein und sind daher besonders salient (z.B. Geschlecht, Ethnizität und Alter). Trotzdem spielen Kontext und Art der vorhandenen Stimuli eine wichtige Rolle. In unserer Studie konnten wir zeigen, dass getrennt präsentierte visuelle und auditorische Hinweisreize für Ethnizität (italienisch vs. deutsch in Deutschland) die Kategorisierung gleich stark aktivierten. Wurden allerdings beide Hinweisreize zusammen präsentiert, waren fast ausschließlich Akzente (d.h. auditorische Hinweisreize) entscheidend um die Zielpersonen zu kategorisieren. Eine Limitation dieser Studie ist, dass die beiden gewählten ethnischen Gruppen (Deutsche vs. Italiener) sich visuell nicht sehr stark unterscheiden. Ziel der aktuellen Forschung ist eine Studie in den USA durchzuführen, die salientere visuelle Hinweisreize (d.h. Afroamerikaner vs. Kaukasier in den USA) und zwei unterschiedliche englische Akzente (amerikanisches und britisches Englisch) benutzt. Wir erwarten, dass auch in diesem Fall Akzente mehr Einfluss auf die Kategorisierung haben. Zusätzlich werden zwei Kapitel (die schon in der Entwicklung sind) theoretische Fragen über die Rolle der Akzente bei Personenwahrnehmung und Spracheinstellungen behandeln. Etwas präziser, wird ein Kapitel die Modelle zur Spracheinstellung besprechen, während sich das andere spezifischer auf den Einfluss von Akzenten (d.h. Spracheinstellungen) im europäischen Kontext konzentriert. Zusammengenommen würden die empirischen und theoretischen Implikationen dieser Ergebnisse zu einem tieferen Verständnis über die Rolle von Akzenten bei der Personenwahrnehmung im Allgemeinen und besonders im Zusammenhang mit ethnischer Kategorisierung beitragen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Professor Howard Giles, Ph.D.