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Neuronale Mechanismen räumlicher und merkmalsbasierter Aufmerksamkeit und deren Interaktion

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 214486932
 
Ziel der Studien des vorliegenden Antrages ist es, die zeitlichen und neuronalen Mechanismen der Verschiebung von Aufmerksamkeit von einem Ort zu einem neu zu beachteten Ort und die Verschiebung von Aufmerksamkeit von einem Eigenschaftsmerkmal zu einem anderen zu vergleichen. Eigene Vorarbeiten haben gezeigt, dass die Verschiebung von Aufmerksamkeit von einem Merkmal zu einem anderen mit einer deutlichen Suppression des zu ignorierenden Merkmals einherging, wohingegen die Verschiebung von Aufmerksamkeit zu einem Ort nur eine Amplifikation des neu zu beachtenden Ortes nach sich zog. Ein weiterer wichtiger Befund war, dass die Amplifikation der Suppression zeitlich vorgelagert war, was gegen die Annahme von einem limitierten Pool an Verarbeitungsressourcen spricht. Auf der Basis dieser Befunde würde man vorhersagen, dass der Wettbewerb um Verarbeitungsressourcen bei diesen beiden Selektionskriterien (Ort vs. Merkmal) unterschiedlichen Gesetzmäßigkeiten folgt. Dies sollte sich auch im zeitlichen Verlauf dieses Wettbewerbs zeigen. Mithilfe unseres innovativen Ansatzes flackernde Stimuli darzubieten, die eine oszillatorische Gehirnantwort im EEG evozieren, das Steady-state visuell evozierte Potential (SSVEP), dessen Generatoren in frühen visuellen Verarbeitungsarealen lokalisiert sind, können wir ein genaues Abbild der zeitlichen Interaktion von Amplifikation und Suppression zeichnen. Die theoretische Grundlage der Experimente stellt das „biased competition Modell“ auf der einen und das „feature similarity gain Modell“ auf der anderen Seite dar. Weiterhin wollen wir mit den geplanten Experimenten überprüfen, ob die gefunden Ergebnisse ebenso mit dem „dimension-weighting account“ in Einklang zu bringen sind. Ein weiteres Ziel ist herauszufinden, ob die Kombination von räumlicher mit merkmalsbasierte Aufmerksamkeit bei der Anordnung der Stimuli in einem visuellen Halbfeld im Vergleich zur Anordnung im jeweils linken und rechten visuellen Halbfeld unterschiedliche neuronale und behaviorale Konsequenzen hat, wie es von der Annahme, dass jede Gehirnhälfte über eigenständige Aufmerksamkeitsressourcen verfügt, vorhergesagt werden würde.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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