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"Let there be one koiranos, one basileus." Terminology of ruling and rule from Mycenaean times to the age of the early tyrants

Subject Area Ancient History
Term from 2012 to 2017
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 214855461
 
Final Report Year 2020

Final Report Abstract

Im Projekt wurden die unterschiedlichen, in frühen Quellen belegten Bezeichnungen für die Inhaber von sozialen und politischen Führungsrollen im frühen Griechenland separat untersucht. Eines der Hauptergebnisse dieser Untersuchungen ist, dass die in der Forschung bisher vertretenen Positionen zum frühgriechischen basileus zumeist auf einer undifferenzierten Betrachtung, welche Rollenbezeichnung an den jeweils herangezogenen Quellenstellen verwendet werden, basiert. Eine nach diesen Rollenbezeichnungen differenzierende Untersuchung zeigt dagegen, dass viele der Rollenbezeichnungen nach der mykenischen Zeit und den Dunklen Jahrhunderten bloß noch unspezifisch „Herr“ oder dominus bedeuteten. Die Rollenbezeichnung βασιλεύς hingegen bezeichnete als Terminus technicus eine Person, die sich durch Szepter und Satzungen auszeichnete. Die Rollenbezeichnung βασιλεύς war während der Dunklen Jahrhunderte vor allem die Bezeichnung der spartanischen Doppelkönige. Sie setzte sich aber beginnend in der Archaik als generische Rollenbezeichnung für Alleinherrscher durch, nachdem sie im Zuge einer stärkeren Berücksichtigung von Sparta in den Epen, die zumeist als homerisch bezeichnet werden, durch die steigende Prominenz und Verbreitung dieser Epen ebenfalls an Prominenz und Verbreitung gewonnen haben. Ausgangspunkt dieser Entwicklung waren aber nicht, wie in der Forschung zumeist angenommen wird, im Rahmen des Projektes aber verworfen wurde, die als Vorsteher von Dörfern oder Schmiedegruppen verstandenen mykenischen qa-si-re-we. Vielmehr dürften diese qa-si-re-we nach den Ergebnissen des Projektes viel mehr als Rindermanager zu verstehen sein. Ein Nebenergebnis des Projektes ist, dass die Verwendung der Rollenbezeichnungen in der frühgriechischen Epen zu der in der Forschung meist vertretenen relativen Chronologie der frühgriechischen Epen passt, nach der die Ilias das tendenziell älteste dieser Gedichte ist und die hesiodeischen Gedichte auf die homerischen folgen. Es ist aber auch eine Phase der gegenseitigen Beeinflussung der frühgriechischen Epen untereinander anzunehmen.

Publications

  • Zur Vorgeschichte des griechischen „Königtums“. Methodisches, TH Uq 434 und eine neue Deutung der qa-si-rewe. In: Kadmos 54, 2015, 55–106
    Marko Müller
    (See online at https://doi.org/10.1515/kadmos-2015-0005)
  • „Nur einer sei κοίρανος, einer βασιλεύς“. Terminologie politischer Organisationsformen von der mykenischen Zeit bis zur Älteren Tyrannis. Diss. Bremen 2019
    Marko Müller
 
 

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