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apricare (Adult Attachment in Primary Care) - Bindung und Selbstmanagement bei Patienten mit Multimorbidität in der Primärversorgung - Fortsetzungsantrag

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 215161396
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Selbstmanagement ist ein wesentliches Element der evidenzbasierten Behandlung bei Patienten mit chronischen Krankheiten in der Primärversorgung, das meist universell betrachtet wird. Primäres Ziel der prospektiven Längsschnittstudie war die Untersuchung des Selbstmanagements von Patienten mit Multimorbidität in der Primärversorgung in Abhängigkeit von ihren Bindungsmerkmalen. Dafür wurden 219 hausärztlich versorgte Patienten mit multiplen chronischen Erkrankungen (Diabetes Typ II, Hypertonie und mindestens einer weiteren chronischen Erkrankung) im Alter zwischen 50-85 Jahren aus 8 Hausarztpraxen nach der Rekrutierung und 12 Monate später untersucht. Die primäre Bindungsklassifikation erfolgte mittels Fragebögen. Die primäre Zielgröße in apricare I war die Fähigkeit zum Selbstmanagement (FERUS, Subskalen Veränderungsmotivation, Coping, Selbstwirksamkeitserwartung, Selbstverbalisation, Hoffnung, Soziale Unterstützung) in apricare II die diabetesbezogenen Selbstmanagementverhaltensweisen (Blutzuckermessung, diabetesbezogene Ernährung, körperliche Aktivität und Einhaltung von Arztkontakten). Sekundäre Zielgrößen waren u.a. die medikamentenbezogene Compliance und die Lebensqualität. Als Kovariaten wurden u.a. Anzahl und Schweregrad der Erkrankungen berücksichtigt. Außerdem wurde untersucht, inwiefern die Arzt-Patient-Beziehung den Zusammenhang zwischen Bindung und Selbstmanagement mediieren kann. Die Ergebnisse ergaben, dass die Bindungsdimensionen Angst und Vermeidung für unterschiedliche Bereiche des Selbstmanagements als Prädiktoren fungierten. Die bindungsbezogene Angst war signifikant negativ verbunden mit der Selbstwirksamkeitserwartung, dem Coping und der Hoffnung, aber signifikant positiv mit der Veränderungsmotivation. Die bindungsbezogene Vermeidung war signifikant negativ verbunden mit sozialer Unterstützung. Hinsichtlich des Selbstmanagementverhaltens konnte die bindungsbezogene Angst eine schlechtere diabetesbezogene Ernährung und körperliche Aktivierung vorhersagen, wohingegen die bindungsbezogene Vermeidung das Nichteinhalten von Arztkontakten vorhersagen konnte. Des Weiteren konnte die Arzt-Patient-Beziehung als signifikanter Mediator zwischen Bindung und Selbstmanagement identifiziert werden. Durch die Studien wurden Grundlagen zur Entwicklung von Schulungen und Interventionen für Patienten mit chronischen Erkrankungen geschaffen, welche die bindungsbezogenen Bedürfnisse berücksichtigen können.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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