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Torsions-Umformsimulator mit Abschreck- und Dilatometrieeinheit

Fachliche Zuordnung Materialwissenschaft
Förderung Förderung in 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 215264540
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Durch die durchgeführte Maßnahme wurden die Möglichkeiten zur Materialdatenermittlung und physikalischen Simulation von Umformprozessen deutlich erweitert. Besonders hervorzuheben sind zwei Forschungsprojekte, die ohne den Einsatz des neuen Prüfstandes nicht zu realisieren gewesen wären. Im Rahmen des DFG Schwerpunktprogramms „Fügen durch plastische Deformation“ (SPP 1640) wurde die neue Prüftechnik in den ersten beiden Antragsphasen genutzt, um einen Grundversuch zu entwickeln, der die Verhältnisse beim Walzplattieren abbildet. Zu diesem Zweck wurden geteilte Proben verschiedener Werkstoffe unter Aufbringen von Druck- und Scherbelastung bei Temperaturen, die dem Warmwalzen von Aluminiumlegierungen entsprechen, verbunden und direkt im Anschluss die Verbundfestigkeit geprüft. Ausgehend von den ermittelten Daten konnten Modelle entwickelt werden, die das beobachtete Verbindungsverhalten in Abhängigkeit der Prozessrandwerte beschreiben. Zur Realisierung des komplexen Grundversuchs wurde eine Prüfanlage benötigt, die es ermöglicht, kombinierte Belastungen aus Zug, Druck und Torsion bei erhöhten Temperaturen reproduzierbar abzubilden. Dies war mit der im Großgeräteantrag bewilligten Prüfanlage realisierbar. Ebenfalls profitierte ein Projekt aus dem Förderprogramm „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ von dem neuen Großgerät. In diesem Projekt war es das Ziel, mit reduziertem Versuchsaufwand Materialmodelle für die Mikrostrukturentwicklung zu erstellen. Die sehr hohe Messgenauigkeit der Versuchsanlage in Bezug auf Kräfte und Längenänderungen führte im Rahmen des Projekts zu einer erhöhten Ergebnisgüte. Darüber hinaus ermöglichte die induktive Probenerwärmung eine deutlich flexiblere Prüfung unterschiedlicher Temperaturen, als dies bei Anlagen mit Strahlungsöfen möglich ist. Zudem ermöglicht die integrierte Gasabschreckung eine Abkühlung der Proben direkt im Anschluss an den Umformvorgang. Dies ist besonders bei der Ermittlung von Rekristallisationsmodellen von entscheidender Bedeutung, da so der eingestellte Gefügezustand „eingefroren“ werden kann. Ein drittes Projekt in den das beantragte Großgerät eingesetzt wurde ist das Teilprojekt B2 des Excellenz Clusters „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“. In diesem Projekt konnte die Materialcharakterisierung der Mikrostrukturentwicklung bei der Herstellung von Getriebekomponenten deutlich erweitert werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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