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Der Einfluss motivationaler Anreize auf das Lernen aus Fehlern und Feedback bei Kindern, jungen und älteren Erwachsenen

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 215713263
 
Erstellungsjahr 2024

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Lernen durch Fehler und Feedback ist eine wichtige Voraussetzung für die Anpassung unseres Verhaltens an unterschiedliche situative Anforderungen. Durch die Rückmeldung aus der Umwelt und das Verarbeiten unserer Fehler können wir lernen, welches Verhalten angemessen ist oder zu einem gewünschten Ziel führt. Dabei spielt das Dopaminsystem des Mittelhirns eine wichtige Rolle, da es kontinuierlich Erwartungen hinsichtlich des hedonistischen Wertes von Ereignissen generiert und tatsächlich eingetretene Ereignisse und ihre Konsequenzen mit diesen Vorhersagen vergleicht. In Phase 1 des Projekts ging es darum, grundlegende Mechanismen dieses Lernprozesses und ihre entwicklungsbedingten Veränderungen zu untersuchen. Dabei wurde gefunden, dass positive Erwartungsverletzungen durch einen ganz ähnlichen Verarbeitungsmechanismus wie Fehler und negatives Feedback verarbeitet werden. Außerdem wurde gefunden, dass dieser Lernmechanismus bei Kindern und Jugendlichen noch nicht ausgereift ist und dass Einbußen in diesen Verarbeitungsprozessen im hohen Alter eng mit einer verringerten Arbeitsgedächtniskapazität verbunden sind. In Phase 2 wurden, auf diesen Ergebnissen aufbauend, emotionale und motivationale Einflüsse auf die Feedbackverarbeitung über die Lebensspanne untersucht. Dabei konnte gezeigt werden, dass emotionales Feedback bei älteren Erwachsenen das Updating des Arbeitsgedächtnisses unterstützt und so zu besseren Lernleistungen führen kann. Im Gegensatz dazu scheinen jüngere Erwachsene emotionales Feedback nur zu nutzen, wenn sie Verarbeitungskapazität dafür frei haben. Zusätzlich war das Ziel, den Einfluss positiver und negativer motivationaler Anreize auf die Feedbackverarbeitung über die Lebensspanne zu untersuchen. Die vorläufigen Ergebnisse weisen auf eine verminderte Sensitivität für Erwartungsverletzungen in positiven Anreizbedingungen bei jungen Erwachsenen hin. Außerdem zeigen sich Anpassungen in der Stärke des Arbeitsgedächtnis Updatings, die darauf hindeuten, dass in der negativen Anreizbedingung negatives Feedback schwerer und positives weniger schwer wiegt als in der positiven Anreizbedingung.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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