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FOR 1882:  Psychoökonomie. Interagierende Entscheidungsprozesse und deren Konsequenzen für ökonomische Leistung

Fachliche Zuordnung Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 215899445
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Forschungsgruppe „Psychoökonomie: Interagierende Entscheidungsprozesse und deren Konsequenzen für ökonomische Leistung“ verfolgte die Vision, hoch interdisziplinäre Forschung zwischen Ökonomie und Psychologie so zu gestalten, dass zu einem besseren Verständnis von menschlichen Entscheidungen führt. Im Vordergrund stand die Mission, Entscheidungsprozesse und ihre Interaktion zu untersuchen. Ein spezieller Fokus lag hierbei auf Konflikten zwischen Entscheidungsprozessen und deren Regulierung. Den theoretischen Hintergrund für die Forschung lieferten so genannte Dual-Process Theorien und deren Anwendung. Diese Theorien unterscheiden zwischen zwei Arten von Prozessen, automatischen und kontrollierten. Erstere Prozessart wird häufig durch schnelle, häufig nicht bewusste, sowie schlecht willentlich kontrollierbare Vorgänge gekennzeichnet. Kontrollierte Prozesse werden dagegen in der Regel genau gegenteilig beschrieben. Die Forschungsgruppe hat es geschafft, Dual-Process Theorien im Bereich der Entscheidungsforschung auf den Gebieten Mikroökonomie, Sozial-, Wirtschafts- sowie der kognitiven Psychologie zu untersuchen. Viele der Teilprojekte dieser Forschungsgruppe konnten zeigen, dass moderne Verhaltensansätze in der Ökonomie, die sich auf die wissenschaftliche Untersuchung von begrenzter Rationalität und normativ ökonomischer Rationalität konzentrieren, von der Einbeziehung der Ideen und Methoden, wie sie in Dual-Process Theorien in Psychologie und Verhaltensökonomie beschrieben werden, profitieren. Gemäß der Mission der Forschungsgruppe, in hohem Maße interdisziplinäre Forschung zu ermöglichen, bedienten sich alle Teilprojekte konsequent an Techniken, wie sie in der Psychologie entwickelt und angewandt werden. Dabei handelte es sich in der Forschungsgruppe primär um Techniken zur Erhebung von Prozessdaten (z.B., Reaktionszeiten, Augenbewegungen, Pupillenveränderungen, elektrokortikale Potentiale) sowie experimenteller Manipulationen wie kognitiver Belastung und Zeitdruck, unter denen jeweils Entscheidungen getroffen werden sollten. Weitere Beispiele für die Anwendung psychologischer Methoden in der Forschungsgruppe waren die Manipulation von motivationalen Zuständen, abwägende oder planende Mindsets, das Setzen von Zielen oder das Fassen von Handlungsplänen die dazu geeignet sind, normative Entscheidungen zu ermöglichen oder das so genannte mentale Kontrastieren, das bisher auch in der ökonomischen Entscheidungsforschung kaum beachtet wurde. Die Ergebnisse lieferten wichtige Einblicke in die treibenden Kräfte ökonomischer Entscheidungsfindung, wie sie in vielen klassischen ökonomischen Modellen bisher keine oder nur wenig Beachtung finden.

 
 

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