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"Time is Money": How Decision Makers Find the Balance Between Deciding Quickly and Deciding Correctly

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 215899445
 
In der ersten Förderphase untersuchten wir Auswirkungen von Zeitdruck und monetären Anreizen auf Entscheidungsprozesse. Unser Projekt erzielte drei Schlüsselbefunde, die in drei Forschungssträngen der zweiten Förderphase weiter untersucht werden sollen: Erstens führen Zeitdruck, monetäre Anreize und Antwortstrategien nicht nur zur Verschiebung von Entscheidungskriterien, sondern beeinflussen auch die Effizienz der Evidenzakkumulierung. Diese Ergebnisse stellen die traditionelle Annahme infrage, nach der der Geschwindigkeits-Genauigkeits- Kompromiss allein aus der Anpassung von Entscheidungskriterien herrührt, während Evidenzakkumulationsraten unempfindlich gegenüber Zeitdruck und strategischen Faktoren sind. In der zweiten Förderphase soll die Rolle von Entscheidungskriterien und der Effizienz der Evidenzakkumulation für den Geschwindigkeits-Genauigkeits-Kompromiss in grundlegenden perzeptuellen wie auch in natürlicheren wertbasierten Entscheidungen weiter untersucht werden. Zweitens zeigte die erste Förderphase, dass neben Geld auch soziale Anreize als starke Auslöser zur Leistungsoptimierung dienen können. In der zweiten Phase sollen daher Einflüsse von sozialer Rückmeldung, sozialem Wettbewerb und sozialem Vergleich im Verhältnis zu monetärer Belohnung untersucht werden. Zudem werden wir Effekte von monetärer und sozialer Einrahmung auf Entscheidungsprozesse beleuchten. Drittens haben wir in der ersten Phase mit der Erforschung von Risikoentscheidungen in ökonomischen Lotteriespielen begonnen. Innovative Analysen von Antwortzeitverteilungen zeigten, dass sich die Risikopräferenz mit der Entscheidungszeit sowie mit dem Format, in dem die Information dargestellt wird, ändert. Die zweite Phase soll die Zeitabhängigkeit von risikoreichen Entscheidungen in einer Experimentalserie von wiederholten Lotteriespielen unter Zeitdruck und in verschiedenen Präsentationsformaten weiter verfolgen. Insgesamt dient die zweite Phase dieses Projekts der weiteren Erforschung der zeitlichen Dynamik ökonomischer Entscheidungen, welche in gängigen Entscheidungstheorien oftmals unzureichend beschrieben sind. Die Prozesse werden anhand von Verteilungsanalysen der Verhaltensdaten (z.B. Reaktionszeiten, Fehler) sowie mithilfe von EEG und Blickbewegungsmessungen dargestellt. Zudem dienen komputationale sequentielle Abtastungsmodelle, und insbesondere Zwei-Prozess-Ansätze, als zentrale Instrumente für das Ziel die Verbindung zwischen mikroökonomischen Theorien und psychologischen Prozessen voranzubringen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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