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Die Rolle der Sprachkompetenz von Migranten in der Erst- und Zweitsprache für die Sozialintegration, insbesondere in Bezug auf Bildung: Analysen der NEPS-Daten

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2012 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 215979250
 
Im Mittelpunkt der geplanten Fortführung unseres interdisziplinären Projekts steht die Auseinandersetzung mit der Rolle von Sprachkompetenzen und Sprachgebrauch in der Erst- (L1) und Zweitsprache (L2) für die Sozialintegration von Zuwanderern und ihren Nachkommen im Aufnahmeland. Das fortgeschrittene Analysepotential der zukünftig verfügbaren Wellen der NEPS-Daten bildet hierfür die Grundlage. Ausgehend von einem allgemeinen Kapitalansatz lassen sich Sprachkompetenzen als zentrale Ressource für die Sozialintegration, insbesondere für die strukturelle Integration in das Bildungssystem auffassen. Während weitgehende Einigkeit darüber besteht, dass die Sprache des Aufnahmelandes (L2) eine Kernvoraussetzung der Integration bildet, ist die Bedeutung der Sprache des Herkunftslandes (L1) umstritten. Das Projekt widmet sich dieser Kontroverse und geht der Frage nach der Bedeutung der L1 und der L2 für den Bildungserfolg nach. In der ersten Förderphase konnten anhand der zur Verfügung stehenden Scientific Use Files die Zusammenhänge zwischen Sprachkompetenzen, Sprachgebrauch und einer Reihe von Indikatoren des schulischen Kompetenzerwerbs im Querschnitt analysiert werden. Im Laufe der zweiten Förderphase wird erstmals die Möglichkeit bestehen, den Forschungsfragen im Längsschnitt nachzugehen und dabei die zugrunde liegenden Prozesse genauer zu untersuchen. Für alle Startkohorten werden Daten von jeweils drei bis zu sieben Erhebungswellen verfügbar sein. Im Zentrum des Vorhabens steht auch in der zweiten Förderphase die Rolle der Sprache für die strukturelle Integration, wobei unter anderem der Transfer zwischen Kompetenzen in der L1 und in der L2 genauer untersucht werden soll. Dabei wird Fragen nach dem Einfluss der L1-Kenntnisse sowie des L1-Sprachgebrauchs auf die Kompetenzentwicklung, auf Bildungsentscheidungen und auf den Arbeitsmarkterfolg nachgegangen. Außerdem werden zusätzliche Dimensionen der Sozialintegration untersucht, insbesondere das Zusammenspiel von kultureller Identität und Sprachkompetenzen bzw. Sprachgebrauch für den Bildungserfolg, wobei gemeinsame und eigenständige Einflüsse betrachtet werden. Ein weiteres Anliegen besteht darin, Muster und Determinanten des Spracherwerbs und des Sprachgebrauchs insbesondere in wichtigen Phasen im Kindes- und Jugendalter längsschnittlich zu analysieren. Es geht vor allem um die Frage, wie sich die sprachlichen Muster zwischen verschiedene Herkunftsgruppen, Generationen und Kohorten unterscheiden und mit welchen Bedingungen diese Disparitäten in Verbindung stehen. Zudem ist geplant, auf der Grundlage bisheriger Befunde zur eingeschränkten Validität selbstberichteter Sprachkompetenzen statistische Verfahren zur Korrektur der Verzerrung von Selbsteinschätzungen zu entwickeln.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
 
 

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