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Gemeinschaftsstruktur der Ameisen des Bodens und ihre Rolle im Nahrungsnetz der Regenwälder von Sarawak, Malaysia

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 21605155
 
Die Nahrungsnetze tropischer Böden und die hierarchische Einordnung einzelner taxonomischer Gruppen in diese sind bislang unzureichend untersucht. Ameisen spielen nicht nur aufgrund ihrer hohen Abundanz und ubiquitären Präsenz, sondern auch aufgrund ihrer unterschiedlichen herbivoren, karnivoren und detrivoren Nahrungsspektren eine wichtige und komplexe Rolle in diesem Artengefüge. Die ausgeprägte Radiation unterschiedlicher Gattungen und die hohe Diversität der epigäischen und hypogäischen Ameisengemeinschaften sind bekannt, doch unerklärt. In dem hier vorgestellten Projekt in Sarawak/ Malaysia soll die Eingliederung und Bedeutung von Ameisen in das edaphische Nahrungsnetz tropischen Regenwälder durch die Analyse der Häufigkeit stabiler Isotope (¿13C und ¿15N) in Macro- und Mesofauna untersucht werden. Diese Ergebnisse sollen zusammen mit Haltungsexperimenten und Verhaltensbeobachtungen dazu beitragen, die Einnischung syntoper Ameisenarten zu erklären. Die Untersuchungen werden vergleichend in Habitaten mit unterschiedlichen Bodentypen im Gunung Mulu Nationalpark stattfinden, wo aufgrund umfangreicher Voruntersuchungen eine genaue Fragestellung ermöglicht ist und der Einfluss lokaler Habitatfaktoren berücksichtigt werden kann. Die Struktur der Ameisengemeinschaft soll kleinräumig erfasst werden, um Wechselwirkungen zwischen den Arten aufzuzeigen. Die Analyse der Gemeinschaftstrukturen soll u.a. mit Nullmodellen unter der Berücksichtigung von Phylogenie und Einnischung der Arten erfolgen, mit dem Ziel, die lokale und regionale Koexistenz einzelner Arten in hochdiversen Gattungen zu erklären. Die Ergebnisse dieser Studie sollen den natürlichen Zustand des Ökosystems beschreiben und einen zukünftigen Vergleich mit degenerierten Habitaten ermöglichen, um so Kenntnisse zu erarbeiten, die bei der Verbesserung der Fruchtbarkeit tropischer Böden von Nutzen sein werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professorin Dr. Elisabeth Kalko (†)
 
 

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